Wozu ist Roger Federer ab nächsten Montag in Wimbledon fähig? Prognosen sind schwierig, auch der Maestro selbst scheint sich nicht immer ganz sicher über seinen Formstand zu sein, stapelt manchmal auch tief.
Kein Wunder. Denn das Jahr 2016 war bislang geprägt von langen Pausen und vielen Verletzungen. Seit seinem Halbfinal-Out an den Australian Open und der unmittelbar danach erlittenen Knieverletzung ist der Baselbieter nie mehr richtig in Schwung gekommen.
Grasgrün ist die Farbe der Hoffnung
Bei den Rasenturnieren von Stuttgart und Halle zeigte er in den letzten Wochen wieder Aufwärtstendenzen, verpasste aber beide Male den Final-Einzug. Neben vielen ungewohnten Bilanzen konnten die Turniere in Deutschland aber immerhin für ein paar «grasgrüne» Hoffnungsschimmer sorgen.
- Erst 22 Spiele auf der ATP-Tour hat Roger Federer im Laufe des bisherigen Jahres absolviert – und schon bald ist Halbzeit. Zum Vergleich: Im letzten Jahr hatte Federer vor Wimbledon bereits 40 Partien auf dem Buckel.
- Erstmals seit dem Jahr 2000 kommt Roger Federer ohne Turniersieg nach Wimbledon. 2015 hatte er vor dem Besuch im Rasenmekka mit Brisbane, Dubai, Istanbul und Halle bereits 4 Titel auf dem Konto. Der Rekord datiert aus dem Jahr 2005, als Federer vor Wimbledon bereits 7 Mal einen Pokal hochheben konnte.
- Mit 16:6 Siegen ist Federers Bilanz in der laufenden Saison immerhin noch klar positiv. Ermutigend auch: Bei Grand-Slam-Turnieren lautet die Bilanz 5:1 (alles Australian Open), auf Rasen liegt er mit 5:2 Siegen vorne (Stuttgart und Halle).
- Weniger ermutigend ist die aktuelle Bilanz gegen Spieler aus den Top 10 (1:3; Sieg gegen Tomas Berdych, Niederlagen gegen Novak Djokovic, Dominic Thiem und Jo-Wilfried Tsonga) und die Ausbeute in Entscheidungssätzen (2:3).
- Auch um die Moral Federers scheint es nicht immer zum Besten zu stehen. Noch nie schaffte er es im aktuellen Jahr, auf den Verlust des 1. Satzes zu reagieren (0:4). Gewann er den ersten Satz, siegte er in 16 von 18 Fällen.
- Keine grossen Rückschlüsse kann man aus den Duellen mit den anderen Top-Spielern ziehen. Novak Djokovic ist der einzige Spieler aus den Top-5, gegen den Federer in diesem Jahr bereits gespielt hat. Er verlor im Melbourne-Halbfinal gegen den Serben in 4 Sätzen.
Sendebezug: SRF zwei, laufende Berichterstattung Tennis