Resultate
Interessant, was so eine Auslosung für Reaktionen auslöst. «Horrorlos» titelte das Boulevardblatt zum Weg von Stan Wawrinka (jetzt neu ja ohne den Anhang «islas» unterwegs). Horrorlos? Wirklich? Weil er in den Achtelfinals (allenfalls) auf den Sandspezialisten Fabio Fognini trifft, dann (möglicherweise) auf Andy Murray und es im Halbfinal (eventuell) mit Rafael Nadal zu tun bekommt?
Trügerisches «Traumlos»
Andernorts las ich zur Auslosung von Roger Federer, er habe ein «Traumlos» gezogen. Wirklich? In der 4. Runde könnte er auf Gegner treffen, die ihm auch schon Probleme bereitet haben: Michail Juschni, Julien Benneteau oder Ernests Gulbis. Das Gleiche gilt für den (möglichen) Viertelfinalgegner Tomas Berdych und für Novak Djokovic im (allfälligen) Halbfinal sowieso.
Horrorlos oder Traumlos. Klar, die Medien suchen nach griffigen Schlagzeilen und kommen dabei, um es in der Jugendsprache zu sagen, öfter mal auf «hobbylose» Begriffe, die der Wirklichkeit nicht wirklich nahe kommen. Fakt ist, dass es keinen einfachen Weg zum Grand Slam-Titel gibt. Nüchtern betrachtet sind die Auslosungen für beide Schweizer okay. Es sind bei beiden weder unüberwindbare Berge noch ein lockeres Durchmarschieren zu erwarten.
Fitness ist wichtiger
Viel wichtiger als die Auslosung ist für einen Spieler, wie fit er ist, körperlich und mental. Sind Wawrinka und/oder Federer in diesen Bereichen auf ihrem absoluten Topniveau, brauchen sie niemanden zu fürchten. Ob sie es auch wirklich sind (wie sie beide vor dem Turnier betont haben), werden wir schon sehr bald sehen.
Und dann wird schon sehr bald kein Mensch darüber reden, ob sie nun ein Horror- oder ein Traumlos erwischt haben. Sondern nur noch darüber, wie gut (oder eben auch nicht so gut) sie sich in Paris präsentieren.