«Jetzt ist der Zeitpunkt, um einige Dinge anzusprechen», erklärte Bernard Tomic nach seiner Niederlage in Wimbledon gegen Novak Djokovic an der Medienkonferenz.
Es war vielleicht nicht der beste Zeitpunkt. Denn was folgte, war ein wenig strukturierter Rundumschlag, ein mehrminütiger Monolog mit happigen Vorwürfen an den australischen Tennisverband, namentlich an die Adresse von CEO Craig Tiley und Präsident Steve Healy. Davis-Cup-Captain Pat Rafter bezeichnete Tomic als «guten Schauspieler».
Niemand hat mich angerufen und mir Unterstützung angeboten.
«In den letzten Monaten habe ich keine Unterstützung durch den Verband erfahren, ich werde vernachlässigt, mir fehlt der Respekt», dies die Hauptkritikpunkte von Tomic.
Der aktuell bestklassierte australische Tennisspieler (ATP 26) fügte zwei konkrete Beispiele an, welche seine Vorwürfe stützen sollen. «Nach meiner Hüftoperation im letzten Jahr hat mich niemand vom Verband angerufen oder mir irgendwelche Unterstützung angeboten», erklärte er. Zudem sei es vorgekommen, dass er für einen Trainingsplatz und Bälle habe bezahlen müssen. «Wie kann das möglich sein?», so Tomic.
Der 22-Jährige sprach viel über Geld, betonte aber immer wieder, dass es ihm nicht darum gehe, sondern eben um den mangelnden Respekt.
Behauptungen waren nicht korrekt, unwahr und enttäuschend.
Zum Abschluss feuerte er nochmals eine Breitseite gegen den Verband ab: «Es ist furchtbar. Ich verstehe nicht, wie sich die Dinge so entwickeln konnten. Man müsste untersuchen, was die Leute beim Verband tun und wie sie mit dem Geld umgehen.»
Der Verband reagierte knapp aber umgehend auf die Vorwürfe. «Die Behauptungen von Tomic waren nicht korrekt, unwahr und enttäuschend», liess Tennis Australia via Twitter verlauten und schob nach, dass man beim Verband eine Philosophie der Förderung anstrebe und nicht eine von Leistungsansprüchen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 03.07.2015, 14:00 Uhr.