Resultate
2008 erschütterte Jo-Wilfried Tsonga die Tenniswelt in ihren Grundfesten. Der extrovertierte Franzose fegte bei den Australian Open völlig überraschend Rafael Nadal vom Platz und erreichte seinen ersten und bislang einzigen Grand-Slam-Final. Mit seiner wuchtigen Vorhandpeitsche und den gefühlvollen Volleys machte er auch in der Folge so manch arriviertem Spieler das Leben schwer und kletterte im Ranking bis auf Platz 5.
In diesem Jahr läuft es dem Mann, der seinen Wohnsitz im Kanton Waadt hat, aber noch nicht rund. Aufgrund einer Knieverletzung und zuletzt mässigen Resultaten ist er in der Weltrangliste auf Platz 14 zurückgefallen. Das hindert den bulligen Rechtshänder aber nicht daran, ehrgeizige Ziele zu verfolgen. Seine Mission: Der Triumph in Roland Garros und der Gewinn des Davis Cups in dieser Saison.
Offene Rechnung mit Djokovic
Dass sich Tsonga zu Höherem in der Lage fühlt, äusserte er vor einigen Wochen in einem Interview mit der französischen Sportbibel L’Equipe . Auf den Australian-Open-Triumph Stan Wawrinkas angesprochen, antwortete der Franzose selbstbewusst: «Auch ich hätte es verdient gehabt, an seiner Stelle zu sein.»
In Paris konnte der mittlerweile 29-Jährige bislang überzeugen und gab in seinen ersten drei Spielen noch keinen Satz ab. Die nächste Hürde ist nun aber ungleich höher: Es wartet der 6-fache Grand-Slam Champion Novak Djokovic. Mit dem Serben hat der Vorjahres-Halbfinalist – Tsonga schaltete im Viertelfinal Roger Federer aus – noch eine Rechnung offen.
Der Traum vom Grand-Slam-Titel
Vor zwei Jahren musste der Mann aus Le Mans gegen Djokovic in Paris eine der bittersten Niederlagen seiner Karriere einstecken. Er vergab vier Matchbälle und musste sich am Ende in fünf Sätzen geschlagen geben. Dasselbe Malheur soll ihm nun nicht noch einmal passieren. Tsonga strebt gegen Djokovic, der die letzten 33 Spiele gegen französische Kontrahenten allesamt gewonnen hat, den ersten Sieg seit 2010 an.
Mit Hilfe der frenetischen und bekanntlich sehr parteiischen Fans im Rücken möchte Tsonga dieser Serie nun ein Ende setzen - und damit den Traum eines (französischen) Grand-Slam-Triumphs aufrecht erhalten.