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Grand-Slam-Turniere Wawrinka – das beste Scheitern als Anfang von etwas Grossem?

Stanislas Wawrinkas begeisterte am Samstagabend bei seiner Niederlage gegen Novak Djokovic das Publikum gleichermassen wie die Medien und Experten. Heinz Günthardt sieht im Turnierverlauf gute Argumente dafür, dass der Romand nun zum ganz grossen Coup fähig ist.

«Immer versucht. Immer gescheitert. Einerlei. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern»: die NZZ am Sonntag illustriert ihre Berichterstattung zu Stanislas Wawrinkas Niederlage mit einem Foto seines tätowierten Unterarmes.

Das Zitat stammt vom irischen Schriftsteller Samuel Beckett. Dessen Weg zur Anerkennung war lange und mühsam. Doch gescheitert ist er letztlich nicht, sondern mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet worden.

«Er kann ein Grand-Slam-Turnier gewinnen. Absolut.»

Beim bestmöglichen Scheitern ist Wawrinka am Samstagabend - beinahe - angelangt. In einem über vierstündigen Spektakel forderte er der Weltnummer 1 Novak Djokovic alles ab. Das Publikum im Arthur Ashe Stadium war ob der Darbietung des 28-jährigen Schweizers kaum mehr zu halten. Es feierte die Spieler schon während der Partie mit einer Standing Ovation.

SRF-Experte Heinz Günthardt will gar nicht zu sehr auf diese «Sternstunde eines Schattenprinzen», wie es die NZZ nennt, fokussieren, sondern auf Wawrinkas gesamtes Turnier. «Wawrinka musste aufgrund des Tableaus mehrere Topspieler schlagen. Und er hat die Matches nicht zufällig gewonnen, sondern sein Spiel aufgezogen und die Gegner dominiert», spricht Günthardt die Siege in drei bzw. vier Sätzen gegen Andy Murray (ATP 3) und Tomas Berdych (ATP 5) an.

Entsprechend ist Günthardt überzeugt, dass das Scheitern in New York der Anfang von etwas Grossem sein kann: «Wawrinka kann mit den Besten der Welt mithalten. Er kann auch ein Grand-Slam-Turnier gewinnen, absolut.»

«Der Sieger in der Niederlage»

Das Tattoo mit dem Zitat von Samuel Beckett: «Ever tried. Ever failed. No mather. Try again. Fail again. Fail better.»
Legende: Samuel Beckett: «Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.» Reuters

Sämtliche Schweizer Sonntagsmedien loben den Romand, der nach langen Jahren erstmals so richtig aus dem riesigen Schatten von Roger Federer getreten ist, in höchsten Tönen. Als «Sieger in der Niederlage» betitelt ihn die SonntagsZeitung . Der Sonntags Blick macht sich dafür stark, über Wawrinka zu sprechen, ohne ihn in Relation zu Federer zu stellen, sondern «ihn endgültig als eigenständige Persönlichkeit wahrzunehmen».

«Hoch erhobenen Hauptes» dürfe Wawrinka New York verlassen, meint die SonntagsZeitung . Und dann heisst es für den kämpferischen Romand ganz nach Beckett schon bald: «Wieder versuchen.» - Ob es zum Grand-Slam-Triumph reicht, darauf darf man gespannt sein.

Wawrinka - Djokovic

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