Resultate
«Ich spielte nicht mein bestes Tennis und servierte nicht gut», analysierte Stan Wawrinka nach der klaren Dreisatzniederlage gegen Roger Federer. Doch dem Romand war an der Medienkonferenz trotz einiger Selbstkritik anzumerken, dass er das Halbfinal-Out gegen seinen langjährigen Weggefährten bereits weggesteckt hatte. «Er war einfach zu gut», lautete sein kurzes, aber treffendes Fazit.
Tatsächlich war für Wawrinka gegen den entfesselten «Maestro» nichts zu holen. Der Viertelfinal der French Open, den der Lausanner noch klar dominiert hatte, schien in weite Ferne gerückt. Den Schlüssel zu Federers klarem Erfolg sah Wawrinka im imposanten Aufschlag des Baselbieters. «Er schlägt besser auf, als ich das bei ihm je gesehen habe», so der 30-Jährige anerkennend.
(Fast) makellose Bilanz bei eigenem Service
Wawrinkas Wahrnehmung wird von der Match-Statistik gestützt. 10 Asse hämmerte Federer in die Platzhälfte seines Landsmannes, 80 Prozent der Punkte holte sich der 17-fache Grand-Slam-Champion nach ersten Aufschlägen. Wawrinka gelang es nie, beim Returnspiel den Rhythmus zu finden und entscheidend Druck auszuüben.
Ich spiele wirklich sehr stark im Moment.
Der unantastbare Aufschlag von Federer beeindruckte aber nicht erst gegen Wawrinka, sondern eigentlich schon während des gesamten Turnierverlaufs. Nur zweimal musste er sich breaken lassen, beide Servicedurchbrüche gelangen Philipp Kohlschreiber in der 3. Runde. Ansonsten blieb Federers Weste rein.
Weiter ohne Satzverlust
Nun steht Federer in New York im Endspiel und hat noch immer keinen einzigen Satz abgeben müssen. Ein Kunststück, das ihm bei einem Major-Turnier zuvor erst dreimal geglückt ist. Zweimal gewann er danach auch den Titel. «Ich spiele wirklich sehr stark im Moment. Vielleicht sogar mein bestes Tennis in diesem Jahr», so Federer. Nach drei Halbfinal- und je einer Achtelfinal- und Viertelfinal-Pleite seit 2009 brennt er auf seinen 6. Titel im «Big Apple».
Auch gegen Novak Djokovic wird seinem Service nochmals grösste Wichtigkeit zukommen. «Ich muss aggressiv spielen, ihn unter Druck setzen. Dafür muss ich natürlich gut aufschlagen», erklärte Federer. «Meine bisherige Aufschlagsleistung gibt mir diesbezüglich viel Selbstvertrauen.»
Sendebezug: SRF, laufende Berichterstattung zu den US Open.