Resultate
Entweder man mag es kühl oder ist ein Sonnenanbeter. Bei Jarkko Nieminen funktioniert das gängige Klischee nicht. Er stammt zwar aus dem Hohen Norden, bevorzugt aber hohe Temperaturen – und dies erst noch auf der anderen Seite der Weltkugel.
So läuft der Finne auf dem 5. Kontinent regelmässig geradezu heiss. Dort feierte der heute 33-jährige Routinier seine grössten Karriereerfolge und die bislang einzigen zwei Turniersiege. Nieminen lancierte 2006 seine 7. Profisaison mit dem Titel in Auckland (Neuseeland), vor 3 Jahren eroberte er in Sydney (Australien) eine weitere Trophäe.
Ein Vorreiter in Finnland
Dazu passt, dass Nieminen in Melbourne sein wertvollstes Grand-Slam-Ergebnis egalisierte. Nach 2005 (New York) und 2006 (Wimbledon) hatte er 2008 in «Down Under» seinen Viertelfinal-Vorstoss wiederholt. Zum 2. Mal in Folge scheiterte er bei dieser Hürde an Rafael Nadal.
Der Sohn eines Chemiker-Ehepaars ist der erste Finne überhaupt, der sich im Ranking in die Top 50 hieven konnte. Sein Aufstieg führte ihn Mitte 2006 sogar bis an Position 13. Seit mittlerweile 8 Monaten ist der Linkshänder wieder aus den 50 Weltbesten gefallen und wird aktuell als ATP-Nummer 72 geführt.
1:1 im Head-to-Head
Doch Nieminen hält sich nach wie vor beachtlich – insbesondere wenn er in Australien antreten kann. So erreichte er bei seiner 14. Melbourne-Teilnahme in Folge ohne Satzverlust die 3. Runde. Dort fordert er Vorjahressieger Stan Wawrinka, der hier erst zum 10. Mal am Start steht. Schon vor 10 Jahren nahm er in den Sechzehntelfinals Mass an einem Schweizer, gegen Roger Federer musste er damals wegen einer Bauchmuskelzerrung aber das Handtuch werfen.
Wawrinka und Nieminen begegneten sich schon zweimal auf der Tour, die Partien nahmen unterschiedliche Ausgänge. Beim Heimauftritt 2009 in Basel setzte sich der Romand in 3 Sätzen durch. Zwei Jahre später revanchierte sich Nieminen in Stockholm mit einem 6:3, 6:2 innert 71 Minuten, verbuchte dabei aber nur 9 Punkte mehr.
Trotz Nieminens konstanten Leistungen in Australien ist Wawrinka klar zu favorisieren. Denn er hat mit seinem Coup 2014 eine deutlich speziellere Liaison mit Melbourne aufgebaut.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 22.01.15 02:35 Uhr