US Open
Gross war Kevin Anderson schon immer. Deshalb entschied sich der 2,03-m-Mann aus Johannesburg als Jugendlicher auch für den Tennis-Sport und gegen seine zweite Passion, das 800-m-Laufen. Grosse Siege waren dagegen lange nicht die Stärke des Südafrikaners.
7 mal stand Anderson vor den US Open 2015 bereits in einem Grand-Slam-Achtelfinal, 7 mal unterlag er. Zuletzt in einem dramatischen Krimi gegen Novak Djokovic in Wimbledon nach 2:0-Satz-Führung.
Team mit einem Sportpsychologen im Rücken
Dass es ihm nun in einem über vierstündigen Abnützungskampf gegen die Weltnummer 3 Andy Murray gelang, machte ihn zunächst fast sprachlos. Mit etwas Distanz fand Anderson eine Erklärung in seinem Umfeld: «Ich habe ein grossartiges Team hinter mir, vom Coach über die Fitnesstrainer bis zum Physio. Dazu arbeite ich mit einem Sportpsychologen zusammen. Er hilft mir, mich in wichtigen Momenten wohl zu fühlen.» So wie im Tiebreak des 4. Satzes, wo er sich souverän mit 7:0 durchsetzen konnte.
Die gute Bilanz gegen Wawrinka
Als Weltnummer 14 ist Anderson so gut klassiert wie noch nie in seiner Karriere. Dazu kommt nun die Gewissheit, auch Top-Spieler an Grand-Slam-Turnieren schlagen zu können. Fast noch beunruhigender ist aus Sicht von Stan Wawrinka aber die Direktduell-Bilanz. In den letzten 4 Aufeinandertreffen ging jeweils Anderson als Sieger vom Platz. Zuletzt im Juni in Queens auf Rasen.
«Dass hier über 3 Gewinnsätze gespielt wird, ändert die Ausgangslage. Dieses Format liegt mir am besten», so der Lausanner. Dazu habe er in den vergangenen Spielen die Gewissheit erhalten, dass er sich unter Druck steigern könne. Aber: «Kevin serviert gut und schlägt von der Grundlinie sehr hart auf die Bälle. Es wird an mir liegen, aggressiv zu spielen und ihn in Bedrängnis zu bringen.»
Sendebezug: SRF zwei, laufende US-Open-Berichterstattung