Resultate
Es war ein Grand-Slam-Endspiel auf allerhöchstem Niveau. Eines, an das man sich aus Schweizer Sicht noch lange erinnern wird. Stan Wawrinka, als klarer Aussenseiter in diesen Final gestiegen, zeigte einmal mehr, dass er in grossen Spielen über sich hinauswachsen und die grössten seines Fachs in die Schranken weisen kann.
«Das war die Partie meines Lebens. Ich zittere immer noch», sagte ein sichtlich emotionaler Wawrinka im Platz-Interview. Ein Wawrinka in Bestform war auch nötig, um Djokovic die erste Niederlage nach vier Monaten und 28 Siegen in Serie zuzufügen.
Zu viel Power für Djokovic
Wawrinka biss sich nach zähem Beginn in die Partie, demonstrierte von der Grundlinie immer wieder, dass ihm in Sachen Power wohl niemand das Wasser reichen kann. Nach 3 Stunden und 12 Minuten verwertete der 30-Jährige seinen 2. Matchball. Bezeichnenderweise war es ein Rückhand-Winner, sein Paradeschlag, mit dem Wawrinka die Partie beendete.
Der letzte «Plot-Twist» in dieser nervenaufreibenden Partie spielte sich gegen Ende des 4. Satzes ab. Wawrinka kam beim Stand von 3:3 zu zwei Breakchancen, konnte aber keine davon nutzen. Beim nächsten Aufschlagsspiel geriet er dann gleich mit 0:40 ins Hintertreffen - es drohte ein fünfter Satz. Doch Wawrinka bewies Nerven aus Stahl, wehrte sämtliche Breakmöglichkeiten ab und nahm dem Serben anschliessend selbst den Service ab.
Djokovic muss weiter warten
Für Wawrinka ist es nach dem Triumph bei den Australian Open 2014 der zweite Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier. Er sorgte gleichzeitig dafür, dass Djokovic weiter auf die Komplettierung seines persönlichen Grand Slams warten muss. Trotz drei Final-Teilnahmen fehlt dieser Titel damit weiterhin im reich dekorierten Palmarès des Serben.
Kein Wunder, überkamen diesen bei der Siegerehrung die Emotionen. Die Zuschauer feierten den Unterlegenen mit einer minutenlangen «Standing Ovation», Djokovic konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Dabei war der 28-Jährige noch am Ende des 2. Satzes ausgepfiffen worden, nachdem er aus lauter Frust sein Racket demoliert hatte. Diese Aktion war gleichzeitig ein Kompliment an den Gegner - denn ein Wawrinka auf diesem Niveau stellte selbst die Weltnummer 1 vor unlösbare Probleme.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 07.06.15, 15:00 Uhr
-
Bild 1 von 12. Das «Dream Team». Wawrinka posiert zusammen mit Coach Magnus Norman. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 12. Abklatschen mit den Ballkids. Der frischgebackene Champion auf dem Weg in die Garderobe. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 3 von 12. Es war ein harter Kampf. Wawrinka liess sich jedoch vom verlorenen Startsatz nicht irritieren und schlug Djokovic in 4 Sätzen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 4 von 12. Geschafft. Wawrinka holt seinen 1. Paris-Titel und den 2. Grand-Slam-Titel seiner Karriere. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 12. Ein Ausrufezeichen gesetzt. Nach der Startniederlage im Vorjahr schwang Wawrinka 2015 obenaus. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 6 von 12. Coupe des Mousquetaires. Die begehrte Trophäe ist in Wawrinkas Besitz. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 7 von 12. Der König von Paris. Wawrinka überstrahlte in diesem Jahr alle. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 8 von 12. Fairer Verlierer. Djokovic bezeichnete Wawrinka als «grossen Champion». Bildquelle: Keystone.
-
Bild 9 von 12. Der Triumph des Aussenseiters. Djokovic schaut etwas ungläubig zu Sieger Wawrinka. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 10 von 12. Posieren für die Fotografen. Dieses Bild dürfte sich Wawrinka gerne einrahmen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 11 von 12. Ein Star zum Anfassen. Wawrinka klatscht mit den Balljungen und Ballmädchen ab. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 12 von 12. Wie Federer. Wawrinka ist der 2. Schweizer, der Roland Garros gewinnt. Federer gelang dies 2009. Bildquelle: Keystone.