Nur im letzten Satz konnte Kei Nishikori Stan Wawrinka wenigstens ein bisschen in Verlegenheit bringen. Ganze 5 Matchbälle vergab der Titelverteidiger. «Nishikori hat stark aufgespielt und ich hab etwas gezaudert. Wenn du so viele Matchbälle hast, ist es nie einfach, sich zu fokussieren», erklärte der Romand.
Die äusseren Bedingungen spielten dem 29-Jährigen schliesslich in die Karten. «Am Ende hatte ich den Wind wieder auf meiner Seite und konnte aggressiver spielen. Zum Glück hat Nishikori den Stoppball nicht übers Netz gebracht», so Wawrinka glücklich.
Selbstvertrauen dank Davis-Cup
Trotz dieser kleinen Widrigkeiten im letzten Satz ist der Lausanner mit seinem Tennis mehr als zufrieden: «Ich denke, ich spiele besser als vor einem Jahr. Ich bin aggressiver und habe mehr Vertrauen in mein Spiel.» Insbesondere der Gewinn des Davis-Cups im November habe grossen Einfluss auf seine Form. «Mental war es für mich ganz wichtig, dass ich einen starken Davis-Cup-Final gespielt habe», analysiert Wawrinka.
Kein Druck zur Titelverteidigung
Resultate
Auch wenn die Form stimmt, lässt sich der Romand keinen Druck auferlegen. Die immer wiederkehrende Frage nach der Titelverteidigung lässt Wawrinka nach wie vor nicht an sich herankommen: «Ich fühle keinen Druck den Titel zu verteidigen, weil ich nicht hierher gekommen bin dies zu tun. Ich sehe die Australian Open einfach als eine neue Herausforderung an.»
Djokovic zum Dritten
Im Halbfinal trifft Wawrinka nun auf Novak Djokovic. Es ist das dritte Aufeinandertreffen in Folge an den Australian Open. Im vergangenen Jahr bezwang Wawrinka den Serben auf dem Weg zum Titel im Viertelfinal. Ein beinahe schon episches Duell lieferten sich die beiden 2013 als der Schweizer sich nach 5 Sätzen und über 5 Stunden Spielzeit schliesslich geschlagen geben musste.
Egal wie lange das Duell dieses Jahr dauern wird, der Romand scheint voller Selbstvertrauen und mit der nötigen Lockerheit in die Halbfinals zu gehen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 28.1.15, 05:00 Uhr