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Osaka gewinnt in Melbourne ihren 4. Grand-Slam-Titel
Aus Sport-Clip vom 20.02.2021.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 33 Sekunden.

Jung, erfolgreich und hungrig Naomi Osaka: eine Tennis-Ikone in der Entstehung

Die Japanerin ist auf dem Weg, die Tennis-Szene über Jahre hinweg zu dominieren.

Mit ihrem 4. Grand-Slam-Triumph hat Naomi Osaka den nächsten Schritt zur Tennis-Ikone gemacht. Wenn es auf Hartplatz drauf ankommt, ist die Japanerin fast unschlagbar. Nach ihrem Sieg an den US Open im vergangenen September legte sie an den Australian Open gleich nach.

In Melbourne kam die die 23-Jährige einzig im Achtelfinal gegen Garbine Muguruza (ESP) ins Schwitzen, ansonsten zerzauste sie ihre Kontrahentinnen förmlich. Besonders eindrücklich war dabei der 6:3, 6:4-Sieg über die 39-jährige Legende und 23-fache Major-Championne Serena Williams im Halbfinal.

Naomi Osaka nach ihrem Erfolg an den Australian Open.
Legende: Geliebt und bewundert Naomi Osaka nach ihrem Erfolg an den Australian Open. Keystone

Mental und menschlich enorm gewachsen

Während der Quarantäne hat Osaka nochmals einen grossen Schritt nach vorne gemacht – nicht unbedingt spielerisch, sondern in erster Linie mental. Das sieht auch sie selber so. «Ich hatte die Tendenz, mein Wohlbefinden nur nach den Leistungen auf dem Platz zu bemessen», erzählt die Tochter eines Haitianers und einer Japanerin aus Sapporo.

«Aber zu sehen, was alles in der Welt passiert, hat mir eine komplett andere Perspektive gegeben.» Sie meint damit nicht nur die Pandemie, sondern auch die Protestbewegung «Black Lives Matter», mit der auf die Gewalt gegen Schwarze aufmerksam gemacht wird.

Bestimmt, aber anständig

Der Unterschied zwischen jener Osaka beim ersten Grand-Slam-Titel 2018 in New York zur Osaka von heute ist frappant: Aus dem schüchternen Mädchen, das kaum einen Ton herausbrachte, ist eine selbstbewusste Frau geworden, die sich nicht scheut, ihre Meinung kundzutun, dabei aber nie den Anstand verliert.

Wenn es Osaka noch schafft, auch auf Sand und Rasen ihr Potenzial auszuschöpfen, hat sie das Zeug dazu, die im Moment ziemlich führungslose Tennisszene der Frauen auf viele Jahre hinaus zu dominieren – und daneben noch mehr zu einer globalen Ikone zu werden wie es lange Zeit die 16 Jahre ältere Serena Williams war.

Osaka verbessert sich am Montag in der Weltrangliste von Platz 3 auf 2 und wäre wohl schon die Nummer 1, wenn Ashleigh Barty nicht die Resultate des vorletzten Jahres noch in der Wertung behalten könnte.

SRF info, sportlive, 20.02.2021 09:35 Uhr ; 

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