Vor Henry Bernet hatte Rebeka Masarova als einzige Schweizer Vertretung bei den Australian Open das Endspiel eines Juniorenturniers erreicht. Die zwischenzeitlich für Spanien startende aktuelle 142. der Weltrangliste unterlag 2017 der Ukrainerin Marta Kostjuk.
Bernet bekommt es in der Nacht auf Samstag, an seinem 18. Geburtstag, mit dem Amerikaner Benjamin Willwerth zu tun. Dieser ist die Nummer 22 der Junioren-Weltrangliste und damit 16 Plätze schlechter klassiert als Bernet.
Nervenstärke, wenn es darauf ankommt
Auf dem Weg zu seinem ersten Final bei der vierten Grand-Slam-Teilnahme überzeugte Bernet nicht zuletzt durch seine Nervenstärke. Er gewann in den bisherigen 5 Partien alle 6 Tiebreaks, jenes gegen Oskari Paldanius im Halbfinal nach 2 abgewehrten Satzbällen.
«Es sind meist 1, 2 Schlüsselpunkte, die es ausmachen, da musst du die Bälle gut treffen», sagte Bernet nach dem Halbfinal-Sieg, «es ist eine Stärke von mir, dass ich meist besser spiele, wenn es knapp ist.»
Egal, ob ich früh verloren hätte oder den Final spiele, ich kehre als gleiche Person zurück.
Weiter meinte Bernet: «Ich bin sehr froh, fängt das Jahr so erfolgreich an.» Er habe kaum Vorbereitungszeit auf das Turnier gehabt. Abheben kommt für ihn aber nicht infrage. «Egal, ob ich früh verloren hätte oder den Final spiele, ich kehre als gleiche Person zurück und dann geht es weiter.»
Bloss nicht zu viel Gedanken machen
Eine spezielle Vorbereitung auf den Final hat Bernet nicht. Er wolle sich im Voraus nicht zu viele Gedanken machen. Ein bisschen Massage und Physio zum Auflockern, gut essen, genug schlafen, so das unspektakuläre Rezept des Baselbieters, dessen Augen aber zu leuchten beginnen, wenn er ans Stadion denkt: «Wir spielen in der Rod Laver Arena, das wird sehr, sehr speziell».
Bernet ist der 7. Schweizer, der bei den Junioren einen Grand-Slam-Final bestreiten wird. Heinz Günthardt (French Open- und Wimbledon-Sieger 1976), Roger Federer (1998 Wimbledon-Sieger und US-Open-Finalist), Roman Valent (Wimbledon-Sieger 2001), Stan Wawrinka (French-Open-Sieger 2003), Dominic Stricker und Leandro Riedi waren seine Vorgänger. Stricker und Riedi standen sich 2020 im Final von Roland Garros gegenüber, mit dem besseren Ende für Stricker.