Novak Djokovic hat sich an den US Open zum insgesamt 53. Mal in seiner Karriere in den Halbfinal eines Grand-Slam-Turniers gespielt. Damit hat er alle 4 Major-Halbfinals des Jahres erreicht – und dies im stolzen Sportleralter von 38 Jahren. Der Serbe bringt sich also weiterhin in Stellung, um zum 25. Mal eine Grand-Slam-Trophäe in die Höhe zu recken.
Bisher war der Halbfinal 2025 aber eine unüberwindbare Hürde für den 4-fachen US-Open-Sieger. In Melbourne sah sich Djokovic gegen Alexander Zverev wegen einem Muskelriss im linken Oberschenkel zur Aufgabe gezwungen. An den French Open und in Wimbledon erwies sich die Weltnummer 1 Jannik Sinner jeweils als zu stark.
Alcaraz in Top-Form
Ein Duell mit dem Branchenprimus könnte dem 38-Jährigen auch in New York winken, dafür müsste er allerdings erst einen gewissen Carlos Alcaraz aus dem Weg räumen. Dies dürfte eine wahre Herkulesaufgabe werden. Denn der junge Spanier überzeugt in Flushing Meadows bislang auf ganzer Linie und spielt dabei so konstant auf höchstem Level wie sonst nur selten.
Erstmals in seiner Karriere zog der Mann aus Murcia ohne Satzverlust in den Viertelfinal eines Grand-Slam-Turniers ein. Und auch dort liess er Jiri Lehecka (ATP 21) beim 6:4, 6:2, 6:4 nicht den Hauch einer Chance und gestand dem Tschechen keine einzige Breakchance zu. Im gesamten Turnierverlauf musste der 22-Jährige seinen Aufschlag in 5 Partien erst ein einziges Mal abgeben.
Weltnummer 1 steht auf dem Spiel
In den letzten 4 Monaten weist der US-Open-Champion von 2022 eine sagenhafte Bilanz von 35 Siegen bei nur einer Niederlage auf und hat dabei die Turniere von Rom, Roland Garros, Queen's und Cincinnati gewonnen. Mit einem Triumph im «Big Apple» könnte der Spanier seinen Sommer krönen und erstmals seit genau 2 Jahren wieder zur Weltnummer 1 aufsteigen.
Grundsätzlich dürfte Djokovic der 9. Direktbegegnung mit Alcaraz allerdings optimistisch entgegenblicken. Der Routinier führt im Head-to-Head nämlich nicht nur mit 5:3, sondern hat auf Hartplatz gar in sämtlichen 3 Duellen die Oberhand behalten – so auch im Viertelfinal der Australian Open in diesem Jahr, als er trotz lädiertem Oberschenkel einen Satzrückstand wettmachte und sich mit 3:1 Sätzen durchsetzte.
Der Mann für die grossen Momente
Ausserdem stellte «Nole» schon unzählige Mal unter Beweis, dass er in den grössten Spielen über sich hinauswachsen und dabei auch deutlich jüngere und vermeintlich fittere Spieler niederringen kann. Eines dieser Spiele war der Olympia-Final im letzten Jahr. Auf dem Court Philippe-Chatrier bodigte Djokovic 2 Monate nach seiner Meniskus-Operation Alcaraz in 2 Tiebreaks und vergoldete seine Karriere mit dem letzten fehlenden Puzzlestück.
Auch in diesem Jahr zeigt sich bei einem Blick auf die Statistik klar, welche Turniere beim 24-fachen Major-Champion im Vordergrund stehen. Während Djokovic an den Grand-Slam-Turnieren eine Bilanz von 20:3 (87%) aufweist, ist seine Quote an den restlichen Turnieren mit 10:6 (62,5%) deutlich bescheidener.
Die aktuelle Weltnummer 7 dürfte also einmal mehr auf den Punkt bereit sein, sofern ihr die sich häufenden physischen Probleme keinen Strich durch die Rechnung machen. In den ersten 4 Partien des Turniers musste Djokovic nämlich jedes Mal ein Medical Timeout nehmen. Doch leicht angeschlagen ist der serbische Heisssporn bekanntlich oft am gefährlichsten – so wie im Januar gegen Alcaraz.