Holt «Sandkönig» Rafael Nadal seinen 14. Titel? Oder schliesst Novak Djokovic mit seinem 21. Grand-Slam-Triumph zum Spanier auf? Wie präsentiert sich Carlos Alcaraz auf der ganz grossen Bühne und wer könnte den Topfavoriten ein Bein stellen? Wir nehmen die heissesten Anwärter auf den French-Open-Titel unter die Lupe.
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Die Topfavoriten
- Rafael Nadal (ESP/ATP 5): Roland Garros = Rafael Nadal. 13 Mal hat der bald 36-jährige Spanier die French Open gewonnen, zuletzt 2020. Selbstredend gehört er zu den ganz grossen Favoriten auf den Titel – wenn er fit ist. Die grosse Frage lautet: Wie geht es seinem Fuss? Zuletzt schied er im Achtelfinal in Rom unter grossen Schmerzen aus.
- Novak Djokovic (SRB/1): Der Serbe scheint sich im richtigen Moment auf Sand in Topform zu spielen. Er triumphierte in Rom und schaffte es in Madrid bis in die Halbfinals. Für den 34-jährigen Titelverteidiger, der seinen 21. Major-Triumph anstrebt, ist es das 1. Grand-Slam-Turnier des Jahres.
Der grösste Herausforderer
- Carlos Alcaraz (ESP/6): Der 19-Jährige ist der Aufsteiger der Saison schlechthin. Vor Roland Garros 2021 rangierte Alcaraz noch an Position 97 der Weltrangliste. Mit den Triumphen bei den 1000-Turnieren von Miami und Madrid sowie in Rio de Janeiro und Barcelona gelang ihm in diesem Jahr der definitive Durchbruch. Kann Alcaraz auch auf der ganz grossen Bühne bestehen?
Die Mitfavoriten
- Daniil Medwedew (RUS/2): Die French Open sind bislang nicht sein Turnier, der Viertelfinal-Einzug vom letzten Jahr ist sein mit Abstand bestes Ergebnis. Vorher schied der Russe immer in der 1. Runde aus. Zudem musste er wegen eines Leistenbruchs seit Ende März pausieren. Das Comeback diese Woche in Genf missriet dem 26-Jährigen allerdings (Niederlage im Auftaktspiel).
- Alexander Zverev (GER/3): Der Deutsche hat mit dem Finaleinzug in Madrid sowie dem Erreichen der Halbfinals in Monte Carlo und Rom seine gute Form auf Sand bewiesen. Ein Titel blieb ihm aber verwehrt. Hat er seine Emotionen im Griff, ist der 25-Jährige ein heisser Anwärter auf seinen 1. Grand-Slam-Sieg.
- Stefanos Tsitsipas (GRE/4): Der Grieche stand in Paris im Vorjahr im Final und bewies auch bei den Sandplatz-Turnieren von Monte Carlo (Sieg), Madrid (Halbfinal) und Rom (Final), dass er in Bestform ist. Der 23-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass er einen Grand-Slam-Triumph anstrebt. Steht er sich nicht selber im Weg, kann sein Traum durchaus Wirklichkeit werden.
Die Aussenseiter
- Andrej Rublew (RUS/7): 3 Turniere hat der 24-Jährige in diesem Jahr schon gewonnen. Allerdings gehört Sand nicht zu seinen Lieblingsunterlagen. Weiter als bis in die Viertelfinals hat er es an einem Grand-Slam-Turnier noch nie geschafft. Im letzten Jahr scheiterte er in Roland Garros bereits in der 1. Runde.
- Casper Ruud (NOR/8): Der eher unscheinbare Norweger steht seit September 2021 in den Top 10 der Weltrangliste. Seine Auftritte an grossen Turnieren gleichen einem Auf und Ab: Dem Final in Miami und Halbfinal in Rom stehen frühe Outs in Monte Carlo und Indian Wells gegenüber. Die Australian Open verpasste der 23-Jährige verletzt.
- Félix Auger-Aliassime (CAN/9): 2022 ist bislang das erfolgreichste Jahr des 21-Jährigen: Er gewann mit Kanada den ATP Cup, feierte in Rotterdam seinen 1. ATP-Titel und stiess erstmals in die Top 10 der Weltrangliste vor. Der Schützling von Toni Nadal kann es weit schaffen, ein Triumph käme aber dennoch einer grossen Überraschung gleich.
Die Fragezeichen
- Stan Wawrinka (SUI/257): Der Romand befindet sich noch immer im Comeback-Modus. Im Achtelfinal von Rom zeigte der 37-Jährige zwar gute Ansätze, blieb letztlich gegen Novak Djokovic aber chancenlos. Vom Heimturnier in Genf zog er sich kurzfristig zurück. Noch stehen zu viele Fragezeichen hinter dem Formstand des Lausanners. Wie weit ist er von der Weltspitze entfernt? Kann er schon sein bestes Tennis abrufen?
- Dominic Thiem (AUT/194): Der Österreicher kommt nach seiner langwierigen Handgelenksverletzung (10 Monate Pause, Comeback erst im März) nicht auf Touren. An 6 Turnieren hat er seit der Rückkehr teilgenommen, 6 Mal setzte es für den French-Open-Finalisten von 2018 und 2019 eine Niederlage ab. Körperlich ist der 28-Jährige wieder topfit – vielleicht kommt ihm der Best-of-5-Modus in Paris entgegen?