- Daniil Medwedew (ATP 4) zieht mit einer Machtdemonstration über Stefanos Tsitsipas (ATP 6) in den Final der Australian Open ein.
- Der Grieche erwacht beim 4:6, 2:6, 5:7 in nur 129 Minuten deutlich zu spät.
- In seinem 2. Grand-Slam-Endspiel nach New York 2019 trifft Medwedew am Sonntag auf Titelverteidiger und Weltnummer 1 Novak Djokovic.
Daniil Medwedew geht an den Australian Open unbeirrt seinen Weg weiter. Beim Halbfinal-Erfolg über einen lange in allen Belangen unterlegenen Stefanos Tsitsipas reihte der ATP-Finals-Gewinner von London 2020 seinen 20. (!) Sieg aneinander. Gegen einen Vertreter aus den Top 10 behielt der 25-Jährige zum schon 12. Mal in Folge die Oberhand.
Und wie der Grieche beim 4:6, 2:6, 5:7 zumindest in den ersten beiden Sätzen unter die Räder gekommen ist, muss selbst Novak Djokovic, der am Sonntag im Endspiel wartet, zu denken geben. Tsitsipas hatte sich bis zur Mitte des 3. Satzes keinen Breakball erspielen können. Die Verteilung der Punkte am Ende (106:77) unterstreicht das deutliche Verdikt in der Rod Laver Arena.
Immerhin noch ein kurzes Aufflackern
Die Geschichte der Partie ist denn auch rasch erzählt. Medwedew schaffte im Startsatz zum 3:2 den ersten Service-Durchbruch – fortan entwickelte sich der Match mindestens eine Stunde lang nur noch in eine Richtung. Der Russe hatte den 1. Umgang nach 39 Minuten in der Tasche. In Durchgang Nummer 2 folgten Breaks zum 2:1 und 5:2.
Erst im 6. Game des 3. Satzes fand die Weltnummer 6 aus der Negativspirale heraus. Tsitsipas erarbeitete sich beim Stand von 2:3 aus seiner Sicht die ersten Breakbälle und konnte gleichziehen. Im folgenden Aufschlagspiel seines Widersachers hatte er eine erneute Chance, um diesem den Service abzunehmen. Doch fortan legte Medwedew wieder einen Zacken zu. Das entscheidende Break folgte zum 6:5, womit die Sache geritzt war.
Schon 3 Siege aus 7 Duellen mit Djokovic
Tsitsipas verlor somit seinen 3. Major-Halbfinal in Folge (nach 2020 in Paris und 2019 in Melbourne). Abgesehen von einem Sieg in einer Round-Robin-Partie bei den ATP-Finals zog der 22-Jährige gegen Medwedew in bislang 6 Aufeinandertreffen stets den Kürzeren.
Der Osteuropäer kann sich derweil nach New York in der Saison 2019 in seinem 2. Grand-Slam-Endspiel der Karriere versuchen. Damals war Rafael Nadal sein Bezwinger. Nun steht ihm einzig noch Novak Djokovic vor der Sonne bzw. kann Medwedew am erstmaligen Gewinn einer Major-Trophäe hindern. Im Direktvergleich liegt der Herausforderer knapp mit 3:4 zurück, schlug den 17-fachen Grand-Slam-Champion aber beim letzten Vergleich in der Gruppenphase der ATP Finals 2020.