Es war, als hätte Andy Murray eine Vorahnung gehabt. Nach seiner Ankunft in Paris postete der Brite auf Instagram ein Foto von sich auf dem Center Court. «Es war ein langer Weg zurück auf den Court Philippe Chatrier. Vor dreieinhalb Jahren spielte ich hier einen brutalen Fünf-Satz-Halbfinal gegen Stan Wawrinka. Wie sich herausstellen sollte, war das das Ende meiner Hüfte», lautete die Bildunterschrift.
Drei Jahre und diverse Operationen später
4 Stunden und 34 Minuten dauerte der Marathon-Match damals. Zu viel für Murray, der danach zwar noch zwei Rasenturniere bestritt, dann die Saison aber – sichtlich gezeichnet – vorzeitig beendete. Der Rest der Geschichte ist bekannt: Murray hat mittlerweile eine künstliche Hüfte und kämpft wieder um den Anschluss an die Weltspitze.
Auch für Wawrinka hatte die epische Partie schwerwiegende Folgen. Im Final gegen Rafael Nadal war der Romand chancenlos, doch noch viel schlimmer: Die Knie machten dem French-Open-Sieger von 2015 fortan immer mehr zu schaffen, auch er musste sich einer Operation unterziehen. Nun schliesst sich für beide gewissermassen ein Kreis.
Ein Teddybär als Aufmunterung
Wawrinka und Murray verstehen sich auch abseits des Platzes bestens. Wie gut, unterstreicht diese Geste: Nach Murrays Operation schickte Wawrinka seinem Kumpel einen riesigen Plüschbär. «Wir sind gute Freunde und kennen uns mittlerweile sehr gut», so Wawrinka.
Dass es nun ausgerechnet in Paris zum erneuten Duell kommt, nahm Murray schmunzelnd zur Kenntnis. Er hatte die Auslosung selbst mitverfolgt. «Jemand hat den Link in einem Gruppenchat gepostet und ich habe zugeschaut. Zum ersten Mal seit 10 Jahren. Es ist schon witzig, dass ich jetzt auf Stan treffe», liess sich der Schotte zitieren.