Vor seiner 15. Teilnahme an den US Open hatte Stan Wawrinka grosse Zuversicht verströmt. Doch nach dem Erstrundenmatch gegen Corentin Moutet musste der Sieger von 2016 eine weitere Enttäuschung erklären. Nicht nur hatte er die ersten zwei Sätze verloren. Er musste danach wegen körperlichen Problemen sogar vorzeitig das Handtuch werfen.
«Ich hatte am Schluss des 2. Satzes physische Probleme. Auch Krämpfe plagten mich», sagte Wawrinka, ohne weiter ins Detail zu gehen. Aber: «Es wäre zu riskant gewesen, weiterzuspielen.» Obwohl der Westschweizer im Tiebreak noch zwei eigene Satzbälle hatte, schritt er nach dem Verlust des Umgangs scheinbar kurzentschlossen zum Netz, um Moutet zu gratulieren. Das abrupte Ende schürte Spekulationen, Wawrinka könnte womöglich die Lust am Tennis gänzlich verloren haben.
Ich werde bald wieder gewinnen, das ist sicher.
Diese wies der 37-Jährige aber entschieden zurück: «Klar komme ich dem Karriereende näher. Das ist einfach die Realität. Aber ich liebe das Spiel immer noch und will mich mit den anderen messen. Solange ich geniessen kann, was ich tue, möchte ich noch weiterspielen.»
Nadal als Inspiration? Wawrinka winkt ab
Die Pleite gegen Moutet war die fünfte Startniederlage in Folge – Gift für das Selbstvertrauen. Doch im Training habe er gute Hinweise, dass sich sein Niveau stetig verbessere, beteuerte Wawrinka. «Ich werde bald wieder gewinnen, das ist sicher. Vielleicht komme ich nicht mehr auf das Niveau von früher, aber ich habe immer noch gute Resultate in mir. Ich werde weiter kämpfen.»
An der Pressekonferenz auf Rafael Nadal angesprochen, der trotz diverser körperlicher Einschränkungen weiterhin Grand-Slam-Turniere gewinnt und nach den US Open wieder die Nummer 1 der Welt werden könnte, scheute Wawrinka einen Vergleich. «Was Rafa gemacht hat, ist einfach eine andere Liga. Nach so vielen Jahren macht es immer noch Spass, ihm zuzuschauen. Aber als Spieler kann ich daraus nichts für mich mitnehmen.»