Den Grund für die klare Niederlage gegen Karolina Pliskova hatte Viktorija Golubic schnell gefunden. In den Aufschlagspielen der Tschechin blieb die 28-Jährige grösstenteils chancenlos.
«Das hat jeder gesehen. Sie hat extrem gut und präzise serviert und hatte viele erste Aufschläge im Feld. So kam sie zu sehr vielen freien Punkten», ordnete Golubic ein. Zum Vergleich: Fand Pliskovas erster Aufschlag den Weg ins Feld, machte sie in 83 Prozent der Fälle den Punkt. Die Schweizerin kam in dieser Statistik nur auf 56 Prozent.
Gleichzeitig habe Pliskova ihre Aufschläge – insbesondere die zweiten – gut retourniert. «Ich hatte den Druck, dass ich in den Ballwechseln viele Punkte machen musste.» Letztlich gelang dies Golubic bei ihrer Viertelfinal-Premiere auf Grand-Slam-Stufe zu wenig.
Selbstvertrauen getankt, bestes Ranking erreicht
Die Enttäuschung hielt sich bei der Zürcherin trotzdem in Grenzen – zu gut waren für sie die letzten knapp eineinhalb Wochen verlaufen. Das Spiel auf Court No.1 – ebenfalls eine Premiere für Golubic – sei ein sehr spezielles Erlebnis gewesen.
Sie habe sehr viel Selbstvertrauen tanken können. Und den Vorstoss in den Viertelfinal könne ihr niemand mehr nehmen. «Ich bin im Top-8-Club, das macht mich stolz», bilanzierte Golubic, die am Montag erstmals in ihrer Karriere in die Top 50 vorstossen wird.
Das Selbstvertrauen kommt für die Zürcherin zum richtigen Zeitpunkt. In zweieinhalb Wochen beginnen in Tokio die Olympischen Spiele – mit Golubic. Zuerst will sie sich aber ein paar Tage Pause gönnen.