Ein gutes Gefühl während der Partie, ein steifer Rücken nach der Regenpause, zittrige Hände im letzten Aufschlagspiel und viele Emotionen beim Verlassen des Platzes – in etwa so lässt sich der Arbeitstag von Roger Federer in aller Kürze zusammenfassen.
Dem 37-Jährigen war im Interview direkt im Anschluss an die Partie gegen Stan Wawrinka die Erleichterung anzumerken. Und viel Vorfreude obendrein, kommt es im Halbfinal doch zum Knallerspiel gegen Rafael Nadal.
Steter Tropfen ... bringt das Break
In dieses wird Federer ausgeruht gehen. Der Baselbieter hat nun zwei Tage Pause. In diesen wird er sich auch überlegen, wie er seine Effizienz in Sachen Auswertung von Breakchancen steigern könnte. Gleich 18 Stück boten sich dem 20-fachen Major-Champion, nur 2 Mal konnte er zuschlagen.
«Ich hätte frustriert sein können in den ersten dreieinhalb Sätzen, ich hatte sehr viele Chancen», resümierte er. Er habe aber auch gemerkt, dass er die richtige Taktik gewählt habe. «Es war ganz anders als 2015, als ich nicht richtig in die Ballwechsel kam.» Federer spielte damit auf die klare Dreisatz-Niederlage gegen Wawrinka an, die er damals im Viertelfinal bezog.
Ich bin froh, habe ich auf Teufel komm raus gespielt.
«Ich bin froh, habe ich auf Teufel komm raus gespielt. Ich bin ans Netz gekommen. Am Schluss hatte ich etwas Glück, aber dieses habe ich mir vielleicht erkämpft», so Federer, der von der Stimmung auf Court Suzanne Lenglen beinahe überwältigt schien.
Insgesamt habe er seine Erwartungen mit dem Halbfinal-Einzug bereits übertroffen, sagte Federer an der Medienkonferenz im Anschluss an die Partie. Gegen einen kleinen Bonus hätte der «Maestro» aber bestimmt nichts einzuwenden.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 14:00 Uhr, 04.06.2019