An Dramatik war der Final der US Open kaum zu überbieten. Erst im Tiebreak des fünften Satzes fiel die Entscheidung zugunsten von Dominic Thiem, der seinen ersten Grand-Slam-Titel feiern konnte. Zuvor hatten sowohl er als auch Gegner Alexander Zverev Chancen vergeben, den Match nach Hause zu servieren. So sichtbar die Erleichterung bei Thiem war, so offensichtlich stand Zverev bei der Siegerehrung die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Ich bin sicher, dass meine Eltern daheim stolz auf mich sind, auch wenn ich verloren habe.
«Es war ein harter Kampf. Ich wünschte, du hättest ein paar Fehler mehr gemacht, damit ich diese Trophäe in die Höhe halten kann», sagte Zverev in Thiems Richtung, kurz darauf brach er in Tränen aus. «Ich bin sicher», fügte er an, «dass meine Eltern daheim stolz auf mich sind, auch wenn ich verloren habe. Eines Tages werde ich die Trophäe mitbringen.»
Während der Österreicher erstmals bei einem der vier wichtigsten Tennisturniere triumphierte, bleibt der bislang letzte deutsche Grand-Slam-Sieg Boris Beckers Erfolg bei den Australian Open 1996. «Keiner hat verdient, dieses Match zu verlieren», waren sich sowohl das SRF -Kommentatorenduo als auch das Eurosport -Expertenteam einig. Boris Becker meinte zusätzlich: «Thiem ist der Houdini des Tennissports. Aber Sascha wird wiederkommen, ihm gehört die Zukunft.»
Thiems Würdigung an Zverev
Thiem seinerseits würdigte gleich zu Beginn seinen Gegner und sprach die gemeinsame Vergangenheit und die lange Freundschaft der beiden an. «Ich wünschte wirklich, es könnte heute zwei Sieger geben. Wir haben es beide verdient», sagte Thiem und zollte Zverev höchsten Respekt: «Du wirst es zu 100 Prozent schaffen. Du wirst deine Eltern und deine Familie stolz machen, du wirst den Pokal irgendwann nach Hause bringen.»