«Er war heute einfach besser als ich.» Auf diese oft gehörte Tennisfloskel verzichtete auch Rafael Nadal nach seinem Ausscheiden nicht. Der Spanier ging danach in seiner Analyse aber weitaus tiefer und nannte folgende Gründe für seine Niederlage:
- Die Rückhand: «Ich konnte mich heute nicht auf meine Rückhand verlassen. Das hat dazu geführt, dass ich mich nicht frei bewegen konnte. Das war in den Runden zuvor noch anders.»
- Der Return: «Roger hat heute Nachmittag besser retourniert. Mir ist das nicht wunschgemäss gelungen.»
- Das Gefühl: «Ich habe mich heute nicht so wohl gefühlt wie noch in den letzten Spielen. Es ist mir nicht gelungen, das Spielfeld zu öffnen.»
Er wolle keine Ausreden finden, ergänzte Nadal. Die Einstellung und sein Energielevel hätten gestimmt. Erst gegen Ende sei es ihm jedoch gelungen, sich richtig in die Partie reinzubeissen. «Doch dann war es schon zu spät», so der 33-Jährige trocken.
So gut wie heute hat er gegen Nadal meiner Meinung nach noch nie gespielt.
Spanier von Federer beeindruckt
Auch unter den spanischen Medienschaffenden wurde die Halbfinal-Niederlage intensiv diskutiert und analysiert. José Antonio Mielgo, der die Partie für die spanische TV-Station Movistar+ kommentierte, hatte eine simple Erklärung parat: «Nadals Problem war heute Federer.»
Der Schweizer habe schlicht zu schnell gespielt und Nadal mit seinem Tempo überfordert. «So gut wie heute hat er gegen Nadal meiner Meinung nach noch nie gespielt», so Mielgo weiter. Er muss es wissen: Er begleitet Nadal seit dessen Anfängen und hat sämtliche 40 Matches gegen Federer gesehen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 12.7.19, 14 Uhr