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Niederlage nach Matchbällen Federer passierte es 24 Mal: Bencic in «guter Gesellschaft»

Trotz zweier Matchbälle hat Belinda Bencic ihren Wimbledon-Achtelfinal verloren. Noch im Februar lief es für sie andersrum.

Niederlagen nach vergebenen Matchbällen schmerzen besonders. Das weiss keiner besser als Roger Federer. Der zurückgetretene «Maestro» verlor nicht weniger als 24 (!) Partien, nachdem er zuvor eine oder mehrere Chancen zum Sieg ausgelassen hatte. Zum Vergleich: Seine beiden grossen Rivalen Novak Djokovic (3 Mal) und Rafael Nadal (8) kommen zusammen auf nicht einmal die Hälfte.

Auch Belinda Bencic kennt solch ärgerliche Niederlagen. Am Sonntag im Wimbledon-Achtelfinal gegen die Weltnummer 1 Iga Swiatek (POL) verlor sie nach 2 vergebenen Matchbällen im 2. Satz noch in 3 Umgängen. In der laufenden Saison ist Bencic damit jedoch in «guter Gesellschaft»: Es passierte auf der WTA-Tour in dieser Saison schliesslich schon zum 38. Mal, dass eine Spielerin trotz eigenen Matchbällen noch als Verliererin vom Court musste.

Gegen Sabalenka einst 6 Matchbälle abgewehrt

Bencic stand 2023 in einem solchen Szenario auch schon auf der anderen Seite. Im Februar gewann sie in Abu Dhabi ihren 8. Karriere-Titel (inkl. Olympia), nachdem sie sich im Endspiel als wahre Entfesselungskünstlerin entpuppt hatte. Gegen Liudmila Samsonova entschärfte sie im Tiebreak des 2. Satzes nicht weniger als 3 Matchbälle der Russin und siegte am Ende mit 1:6, 7:6 (10:8), 6:4.

In der Saison 2019 war Bencic sogar dreimal in einer solch engen Entscheidung involviert gewesen – zweimal war sie es, die ganz zum Schluss jubeln durfte:

  • Februar: Bencic wehrt in Abu Dhabi im Achtelfinal gegen die damalige Weltnummer 9 Aryna Sabalenka (BLR) nicht weniger als 6 (!) Matchbälle ab und gewinnt 6:4, 2:6, 7:6 (9:7). 3 Tage später stemmt die Ostschweizerin nach einem Final-Erfolg über Petra Kvitova (CZE) den Pokal in die Luft.
  • Juni: Im Final des Wimbledon-Vorbereitungsturniers auf Mallorca kann Bencic gegen Sofia Kenins (USA) 3 Matchbälle nicht nutzen und muss ihrer Gegnerin nach einem 7:6 (7:2), 6:7 (5:7), 4:6 zum Turniersieg gratulieren.
  • September: Beim WTA-1000-Turnier in Peking stehen sich in der 2. Runde Altmeisterin Venus Williams und Bencic gegenüber. Im Entscheidungssatz sieht sich die Schweizerin mit 2 Matchbällen konfrontiert. Ihr gelingen aber 4 Winner in Serie. Schliesslich setzt sich Bencic mit 3:6, 6:3, 7:5 durch.

«Ich weiss gar nicht, ob ich überhaupt schon einmal eine Partie nach einem abgewehrten Matchball noch gewonnen habe», meinte die siegreiche Swiatek am Sonntagabend im Platzinterview. Hat sie: 2021 entschärfte sie in der 3. Runde von Rom gegen Barbora Krejcikova (CZE) einen Matchball ... und gewann wenige Tage später das Turnier. Ein Szenario, das die Polin auch für Wimbledon unterschreiben würde.

Wimbledon

SRF zwei, sportlive, 9.7.23, 18:30 Uhr ; 

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