Aufschlag durch die Mitte, ein zu langer Return, dann sank Yannick Noah auf die Knie. Überraschend hatte er in 3 Sätzen Mats Wilander entzaubert und vor euphorisierten Heimfans die French Open gewonnen. Es sollte der einzige Grand-Slam-Titel des unkonventionellen Akteurs mit der ikonischen Rastafrisur bleiben.
Der Titel jährt sich heuer zum 40. Mal. Nicht nur der 63-Jährige mit Wurzeln in Kamerun wartete auf einen weiteren Major-Sieg: Kein Franzose konnte seither im Einzel von Roland Garros – oder sonst einem Grand-Slam-Turnier – triumphieren.
Das Potenzial dazu wurde einigen nachgesagt: Monfils, Tsonga, vielleicht Pouille. Doch Noahs Nachfolger lässt auf sich warten. Bei den Frauen jubelte immerhin 2000 Mary Pierce am Bois de Boulogne, Amélie Mauresmo gewann 2006 Melbourne und Wimbledon.
Aktuell ist die einstige «Grande Nation» von solchen Triumphen weit entfernt. Ab der 3. Runde waren die Einzel-Tableaux frei von französischer Beteiligung.
Umso wehmütiger wird man sich zurückerinnern: an einen Aufschlag durch die Mitte und eine wehende Rastamähne.