Nicht wenige Stars verabschieden sich heuer an den French Open in Paris. Richard Gasquet, der die 1. Runde überstand, bestreitet sein allerletztes Turnier. Caroline Garcia, einst die Nummer 4 der Welt, verabschiedete sich am Montag. Am Sonntag ehrten die Organisationen mit einer rührenden Zeremonie den im letzten Jahr zurückgetretenen Rafael Nadal, den 14-maligen Turniersieger.
Von Stan Wawrinka gab es bislang noch nie eine Rücktrittsankündigung. Der 40-jährige Waadtländer würde gerne noch weiterspielen. Sicher ist, dass er im Sommer in Gstaad aufschlagen will. Aber dennoch: Seine Körpersprache gegen Jacob Fearnley deutete darauf hin, dass auch «Stan the Man» langsam klar wird, dass er auf höchstem Niveau gegen immer mehr Gegner nicht mehr gewinnen (oder mithalten) kann.
Keine Garantie für Nummer 21
Zum 20. Mal spielte Wawrinka heuer in Roland Garros. Vor zehn Jahren feierte er in Paris einen seiner grössten Siege: In vier Sätzen holte er im Final gegen Novak Djokovic seinen zweiten (von drei) Grand-Slam-Titeln. Daran erinnerte im Startspiel gegen Fearnley nicht mehr viel. An der Pressekonferenz nach seinem Spiel meinte der Romand: «Es gibt keine Garantie, dass ich in einem Jahr wiederkomme.»
«Ich sitze hier ihnen gegenüber», sagte Wawrinka den Medien, «und ich weiss, dass ich dem Karriereende sehr nahe bin. Ich höre nicht hier und heute auf. Aber jede Woche kommt dieses Ende näher und näher.» Bis dahin will es der Oldie noch einmal in vollen Zügen geniessen. Solange Spass und Hoffnung grösser sind als Strapazen und Desillusion.