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Rekordjagd in Wimbledon Gehört Federers Wohnzimmer bald auch Djokovic?

Mit seinem 8. Titel – dem 5. in Serie – könnte Novak Djokovic in Wimbledon zu Rekordsieger Roger Federer aufschliessen.

Novak Djokovic.
Legende: Nimmt den Rekord von Federer ins Visier Novak Djokovic. Keystone/AP/Steven Paston

Nach dem Topfavoriten auf den Titel in Wimbledon muss man auch in diesem Jahr nicht lange suchen. Novak Djokovic ist im All England Club im Südwesten Londons so unantastbar wie Roger Federer oder Pete Sampras in deren besten Zeiten.

Der Serbe hat das Turnier auf dem «Heiligen Rasen» zuletzt 4 Mal in Serie gewonnen. Dabei hatte er noch Pech, dass 2020, mitten in dieser Erfolgsserie, Wimbledon wegen der Pandemie abgesagt wurde. Mit dem 8. Titel würde der 36-Jährige mit Rekordsieger Federer gleichziehen und zum 3. Spieler nach Björn Borg (1976 bis 1980) und Federer (2003 bis 2007) werden, der in Wimbledon 5 Mal in Folge triumphiert.

Auf dem Centre Court unantastbar

Am meisten fürchten muss Djokovic nicht seine Gegner, sondern die Spielansetzung. Auf dem Centre Court ging er letztmals vor zehn Jahren – im Final gegen Andy Murray – als Verlierer vom Platz. Seither hat er auf Rasen nur noch dreimal verloren: 2016 in der 3. Runde gegen Sam Querrey und 2017 im Viertelfinal nach Aufgabe gegen Tomas Berdych in Wimbledon sowie 2018 im Final von Queen's gegen Marin Cilic.

Djokovic hat in Wimbledon 88,4 Prozent seiner Matches gewonnen, das ist mehr als Federer und (noch) 0,5 Prozent weniger als Sampras. Nach den Australian Open und Paris könnte der Serbe auch wie 2021 das dritte Viertel des Kalender-Grand-Slams, den seit Rod Laver 1969 kein Mann mehr schaffte, ins Trockene bringen – und natürlich seinen Rekord von 23 Major-Titeln ausbauen.

Wer soll Djokovic stoppen?

Djokovics haushohe Favoritenrolle hat auch damit zu tun, dass seine auf dem Papier härtesten Herausforderer alles andere als Rasen-Spezialisten sind. Die restlichen 19 Spieler der Top 20 haben in Wimbledon zusammen weniger Partien (85) gewonnen als Djokovic alleine (86).

Erster Herausforderer ist der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz, der am Sonntag im Londoner Queen's Club sein erstes ATP-Turnier auf Rasen gewann. Dennoch verfügt der 20-jährige Spanier über sehr wenig Routine auf der rutschigen, grünen Unterlage.

Dass er Djokovic fordern kann, bewies Alcaraz zuletzt in zwei hochklassigen Sätzen im French-Open-Halbfinal – bis er von Krämpfen gestoppt wurde.

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