Andrej Rublew mangelt es auf der Grand-Slam-Bühne nicht an Konstanz. Der Russe erreichte bei den letzten sieben Teilnahmen an Major-Turnieren fünf Mal den Viertelfinal, auch in New York steht der 25-Jährige wieder in der Runde der besten 8. Weiter schaffte es er jedoch noch nie: In acht Versuchen ging er acht Mal als Verlierer vom Platz.
Zwei Mal stand ihm dabei sein Landsmann Daniil Medwedew vor der Sonne. Der US-Open Champion von 2021, der in den beiden Duellen mit Rublew keinen Satz abgab, fordert ihn auch bei der diesjährigen Ausgabe der US Open.
Freunde seit Kindheitstagen
Zu verbergen haben die beiden Russen voreinander nichts. Beide kommen aus Moskau und kennen sich seit Kindheitstagen. «Wir sind sehr enge Freunde», beschreibt Medwedew das Verhältnis zu seinem Landsmann. «Wir teilen die gleichen Interessen und es ist super, jemanden wie ihn auf der Tour zu haben.»
Auch Rublew spricht nur in den höchsten Tönen von seinem Viertelfinal-Gegner: «Er ist sehr ehrlich und relaxed. Es ist einfach mit ihm zu kommunizieren und gleichzeitig ist er sehr lustig.»
Bei den gegenseitigen Lobhudeleien handelt es sich für einmal nicht nur um blosse Floskeln, geht die Freundschaft doch über den Sport hinaus: Rublew ist seit April dieses Jahres Götti von Medwedews Tochter Alisa. Es sei eine «einfache Entscheidung» gewesen, meinte Medwedew auf die Frage, warum ausgerechnet Rublew diese Ehre zuteil geworden war.
In New York stehen sich die beiden zum ersten Mal seit der Taufe gegenüber. «Auf dem Platz sind wir Gegner. Es wird ein Kampf sein, aber das wird unsere Freundschaft im realen Leben nicht beeinträchtigen», blickt Medwedew auf die Partie voraus.
Rublew dürfte seine neue Rolle Mut machen. Im April gewann er in Monte Carlo seinen ersten Titel auf ATP-1000-Stufe – unmittelbar nachdem er in seine neue Rolle als Götti geschlüpft war.