Es war bisher noch keine Liebesbeziehung zwischen Viktorija Golubic (WTA 72) und den US Open. Die 32-jährige Schweizerin nahm schon sieben Mal am Grand-Slam-Turnier in Flushing Meadows teil. Noch nie konnte sie dabei ihr Auftaktspiel gewinnen.
An allen anderen Turnieren auf höchster Stufe hat Golubic mindestens einmal die 2. Runde erreicht. Heuer will sie das auch in New York erstmals schaffen. Ihr steht eine Spielerin gegenüber, die in den letzten Monaten das Rampenlicht im Tennis-Zirkus betreten und sich durch den sensationellen Halbfinaleinzug in Roland Garros in die Top 70 der Weltrangliste gespielt hat: die Französin Loïs Boisson (WTA 46). Nach ihrem ersten Turniersieg auf WTA-Stufe ist sie Ende Juli gar in die Top 50 geklettert.
Allerdings: Die Französin gilt als Sandspezialistin. Sämtliche ihrer acht Turniersiege auf ITF-, Challenger- und WTA-Stufe hat sie auf dem langsamsten Belag gefeiert. Die Hauptprobe für das zweite Major-Turnier ihrer Karriere, das erste auf Hartplatz, ist ihr denn auch misslungen – und das ausgerechnet gegen eine Schweizerin. Beim Vorbereitungsturnier in Cleveland unterlag Boisson Jil Teichmann in der ersten Runde.
Allgemein wartet die 22-Jährige auf Hartplatz noch auf ihren ersten Sieg auf WTA-Stufe. Das ist bei Golubic, die den Grossteil ihrer Turniersiege auf dieser Unterlage errang, anders und das dürfte sie zu ihrem Vorteil nutzen können. Denn auch wenn Boisson in den letzten Monaten mehr Selbstvertrauen denn je hat tanken können, sprechen die Erfahrung und der Erfolg auf Hartplätzen für die Schweizerin.
Riedi gegen Spanier
Wie Boisson nimmt auch Leandro Riedi (ATP 435) in New York zum zweiten Mal überhaupt an einem Major-Turnier teil. Anders als die Französin in Paris schied der Schweizer in Wimbledon allerdings frühestmöglich aus – und musste sich für die US Open erneut qualifizieren. Das schaffte Riedi mit Bravour, sämtliche Quali-Spiele gewann der Zürcher in zwei Sätzen.
Am Dienstag bekommt es Riedi mit dem Spanier Pedro Martinez (ATP 66) zu tun. Es ist für den Schweizer das erste Duell mit dem Sandspezialisten. Und Riedi darf sich trotz des grossen Unterschieds im Ranking Hoffnungen machen. In New York hat Martinez erst zweimal die erste Runde überstanden. Ausserdem dürfte Riedi befreiter aufspielen als noch in Wimbledon. Die Feuertaufe auf höchster Stufe hat er nämlich hinter sich, die Nervosität dürfte daher geringer sein.