- Belinda Bencic steht an den US Open bei ihrer 8. Teilnahme zum 4. Mal in den Achtelfinals.
- Dafür ist ein Kraftakt nötig. Beim 7:6 (7:1), 2:6, 6:3 gegen Lin Zhu (CHN/WTA 44) rächen sich am Ende die zahlreichen Fehler nicht.
- Weiter geht es nun am Sonntag überraschenderweise gegen Sorana Cirstea (ROM/WTA 30).
- Für die Ostschweizerin lieferte unmittelbar davor auf dem Grandstand Dominic Stricker die Steilvorlage – auch für ihn geht es nach einem Match über die volle Distanz in New York weiter.
Auf der Ziellinie wartete für Belinda Bencic noch einmal ein richtiger Härtetest. Beim Stand von 4:3 (mit Break-Vorsprung) hatte die Weltranglisten-13. gegen Lin Zhu, die im Ranking erst 31 Positionen dahinter folgt, nochmals einen Breakball abzuwehren. Doch in einem Spiel, das für sie Licht und Schatten gebracht hatte, zog sie den Kopf erneut aus der Schlinge.
Die Olympiasiegerin zog auf 5:3 weg und nahm der Chinesin, deren Gegenwehr mittlerweile gebrochen war, den Aufschlag erneut ab. Nach 2:39 Stunden war das zähe Stück Arbeit erfolgreich beendet. Den Grundstein dazu hatte sie im 3. Satz mit einem sehr starken Returnspiel im 5. Game gelegt. Nach 0:30 buchte Bencic 4 Punkte in Serie und hatte plötzlich wieder die Kontrolle über die Partie.
In Umgang 2 dagegen war die Ostschweizerin komplett aus dem Tritt geraten. Mit der Satz-Führung im Rücken produzierte sie fortan zahlreiche unerzwungene Fehler – bis zum Matchende flossen deren 53 in die Statistik ein.
Zhu, die nun 75 Prozent alle Punkte nach 2. Aufschlag gewinnen konnte, schaffte den Service-Durchbruch zum 4:2 und legte prompt noch einen zum klaren Verdikt von 6:2 im 2. Durchgang nach. Hinterher meinte Bencic zum Verlauf: «Es gibt wenige Matches im Jahr, in denen es perfekt läuft. Oft ist Kampfgeist gefragt, doch dieser zeichnet mich aus.»
Im Tiebreak hatte Bencic auf einmal leichtes Spiel
Schon der Startsatz war einer auf Biegen und Brechen gewesen. Nach je 2 Breaks musste eine Kurzentscheidung her. In dieser agierte Bencic abgeklärt, ganz im Gegensatz zur Chinesin. Die Weltnummer 44 servierte mit 5 unerzwungenen Fehlern der 26-Jährigen die Satz-Führung nämlich auf dem Silbertablett. Doch bei der Fortsetzung vermochte sie bekanntlich deutlich mehr Widerstand zu leisten.
Die Ostschweizerin zeigte sich erleichtert darüber, dass sie sich in dieser schwierigen Partie durchbeissen konnte und stellt nach dem 3. diesjährigen Achtelfinal-Einzug bei Grand-Slam-Turnieren auf dieser Bühne generell einen Fortschritt beziehungsweise eine Konstanz fest.
Im Achtelfinal gegen Cirstea statt Rybakina
Apropos Fortsetzung: Diese bestreitet Bencic bei «Flushing Meadows» gegen Sorana Cirstea – und damit gegen eine zumindest auf dem Papier schlechter eingestufte Herausforderin. Die rumänische Weltnummer 30 schaffte die grosse Überraschung und räumte Titel-Mitfavoritin Jelena Rybakina (KAZ/WTA 4) in 3 Sätzen aus dem Weg. Bislang war Cirstea in New York noch nie über die 3. Runde hinausgekommen.