Am Montag fällt in «Flushing Meadows» der Startschuss zu den 143. US Open. 382 Tage sind vergangen, seit Carlos Alcaraz im Arthur Ashe Stadium nicht nur seinen 1. Grand-Slam-Titel bejubelte, sondern mit 19 Jahren auch zur jüngsten Weltnummer 1 der Geschichte aufstieg.
Die beiden Topfavoriten
Gut 12 Monate später kehrt Alcaraz als Führender des ATP-Rankings an den Ort zurück, an dem er den endgültigen Durchbruch geschafft hatte. Die bisherige Saison des Shootingstars verdient das Prädikat grossartig. Alcaraz reist mit der Bilanz von 56:6 Siegen nach New York, dabei feierte er 6 Titel – so viele wie kein anderer Spieler.
2 der 6 Niederlagen in diesem Jahr musste Alcaraz gegen Novak Djokovic (ATP 2) einstecken. An den French Open und zuletzt beim ATP-1000-Turnier in Cincinnati behielt der Serbe die Oberhand. Das bisher womöglich wichtigste Direktduell entschied Alcaraz in einem elektrisierenden Wimbledon-Final im vergangenen Juli aber für sich. Dafür würde Djokovic an den US Open nur allzu gern Revanche nehmen.
2023: Die bisherigen 3 Direktduelle zwischen Alcaraz und Djokovic
In der Weltrangliste trennen Alcaraz und Djokovic vor dem Start zum 4. und letzten Major-Turnier des Jahres nur 20 Punkte. Da der «Djoker» im Vorjahr aufgrund der US-Einreisebestimmungen für Corona-Ungeimpfte nicht am Turnier teilnehmen konnte, hat er keine Ranking-Punkte zu verteidigen. Ein Erstrundensieg würde dem Rekord-Grand-Slam-Champion bereits genügen, um den Tennis-Thron zurückzuerobern.
Die gefährlichsten Aussenseiter
- Jannik Sinner (ITA/ATP 6): Der 22-jährige Italiener stiess in Wimbledon erstmals an einem Major bis in den Halbfinal vor. In der Vorbereitung auf die US Open gewann Sinner in Toronto auf Hartplatz erstmals ein ATP-1000-Turnier. Hat der Südtiroler seine Fehlerquote im Griff, ist er mit seinem offensiven Spiel auch für Alcaraz und Djokovic gefährlich.
- Alexander Zverev (GER/ATP 12): Das grösste Problem des Deutschen in der laufenden Saison war die Konstanz. Bestes Beispiel dafür waren die beiden 1000er Turniere in Toronto und Cincinnati. In Kanada schied Zverev in der 2. Runde krachend gegen Alejandro Davidovich Fokina (ATP 21) aus. Eine Woche später verlangte er Djokovic im Cincinnati-Halbfinal vieles ab und verlor nur knapp. Zverevs Unberechenbarkeit ist nicht zu unterschätzen.
Die Schweizer
- Stan Wawrinka (ATP 49): Der letzte Sieg des Romands an den US Open liegt mittlerweile 4 Jahre zurück. 2020 und 2021 musste Wawrinka verletzungsbedingt passen, im vergangenen Jahr gab der New-York-Champion von 2016 in der 1. Runde angeschlagen auf. In Cincinnati zeigte Wawrinka zuletzt phasenweise starkes Tennis, was optimistisch stimmt.
- Marc-Andrea Hüsler (ATP 87): Nach einer starken letzten Saison kommt der Zürcher 2023 einfach nicht vom Fleck. Auf der ATP-Tour stehen 11 Siege 21 Niederlagen gegenüber. Hüsler droht Gefahr, aus den Top 100 zu fallen. Ein Erfolgserlebnis an den US Open würde dem 26-Jährigen helfen. Er nimmt zum 6. Mal Anlauf, die 1. Runde an einem Grand-Slam-Turnier zu überstehen.
- Dominic Stricker (ATP 127): Der 21-jährige Berner Linkshänder hat sich durch die Qualifikation gekämpft. Damit steht er nach den French Open (Lucky Loser) und Wimbledon zum dritten Mal in Folge im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers.