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Wimbledon-Final vs Vondrousova Steht am Ende von Jabeurs Leidenszeit der 1. Major-Titel?

Ons Jabeur wurde 2023 von Verletzungen ausgebremst. In Wimbledon hat die Tunesierin ihr altes Niveau wieder erreicht.

Ons Jabeur fliegen in Wimbledon die Herzen zu. Im Halbfinal gegen Aryna Sabalenka waren die Sympathien des Publikums auf dem Centre Court klar auf der Seite der Tunesierin. Als sie die Partie gegen die schlaggewaltige Belarussin nach Satzverlust doch noch gewonnen hatte, war der Lärm ohrenbetäubend. Den Final am Samstag gegen Marketa Vondrousova (CZE) bestreitet die Nummer 6 der Welt als Favoritin.

Jabeur verkörpert vieles, was beim britischen Publikum gut ankommt: Mit ihrem variantenreichen Spiel setzt sie einen wohltuenden Kontrast zu den eher einseitigen Spielanlagen von Sabalenka oder Vorjahressiegerin Jelena Rybakina (die im Viertelfinal an Jabeur scheiterte).

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Den Frauen-Final in Wimbledon zwischen Ons Jabeur und Marketa Vondrousova sehen Sie am Samstag live auf SRF zwei und in der Sport App. Um 15:00 Uhr geht's los.

Knie und Wade bereiteten Probleme

Dazu kommt die Leidensfähigkeit der 28-Jährigen, deren Saison bisher kompliziert verlaufen ist. Nachdem sie 2022 in Wimbledon und bei den US Open den Final erreicht hatte, beendete Jabeur das Jahr als Nummer 2 der Welt. Doch bereits bei den Australian Open war der Schwung weg: Knieprobleme behinderten sie, die 2. Runde bedeutete Endstation. Nach einem operativen Eingriff kehrte Jabeur im April stark auf die WTA-Tour zurück, gewann das Turnier in Charleston dank eines Finalsieges über Belinda Bencic.

Vielleicht hatten die Verletzungen auch etwas Gutes: Sie haben mich gelehrt, geduldig zu sein.
Autor: Ons Jabeur

Doch der nächste Rückschlag folgte bald. Im Halbfinal von Stuttgart musste Jabeur aufgeben, diesmal zwickte die Wade. Die erneute Verletzung beeinträchtigte die Vorbereitung auf Roland Garros, wo trotzdem der Viertelfinal herausschaute. Auch vor Wimbledon blieben jedoch Fragezeichen, war Jabeur doch in den 2 Rasenturnieren vor der Reise nach London in der 1. respektive 2. Runde ausgeschieden.

«Vielleicht hatten die Verletzungen auch etwas Gutes: Sie haben mich gelehrt, geduldig zu sein und zu akzeptieren, was passiert», sagte Jabeur nach dem Sieg im Halbfinal. Vor einem Jahr hätte sie die Partie gegen Sabalenka wohl noch verloren. Nun sei sie aber mental noch ein bisschen gefestigter.

Im 3. Anlauf der erste Finalsieg an einem Major?

Musste sie letztes Jahr auf dem Weg in den Final im «All England Club» keine einzige Spielerin aus den Top 30 bezwingen, hat Jabeur 2023 nun die Nummern 2, 3 und 9 der Setzliste eliminiert – und in den letzten 4 Partien allesamt Spielerinnen, die schon ein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnten.

Ons Jabeur
Legende: Publikumsliebling in Wimbledon Ons Jabeur. Keystone/EPA/Isabel Infantes

Diesem Ziel hinkt Jabeur noch nach, im dritten Anlauf soll es gegen die ungesetzte Vondrousova (WTA 42) am Samstag klappen. Jabeur wäre die erste Araberin und die erste Frau vom afrikanischen Kontinent, die an einem Major-Turnier triumphieren würde. «Ich hoffe, ich kann nicht nur für Tunesien Geschichte schreiben, sondern für ganz Afrika.»

Gegen Vondrousova hat Jabeur das einzige Duell auf Rasen 2021 in Eastbourne gewonnen, in diesem Jahr musste sie sich der Tschechin in Vergleichen auf Hartplatz (Australian Open, Indian Wells) aber zuletzt zweimal beugen. Im Head-to-Head steht es 3:3.

Wimbledon

SRF info, Sportlive, 13.07.2023, 14:30 Uhr ; 

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