Naomi Osaka, die Gegnerin von Belinda Bencic im Achtelfinal der US Open, hat in den letzten zwölf Monaten viel erlebt. Ihr unglaublicher Aufstieg mit den Titeln an den US Open und den Australian Open, der Rückschlag mit den frühen Outs in Paris und Wimbledon und nun wieder Weltnummer 1. Es war ein Jahr, das die Frau Naomi Osaka oft in den Hintergrund rücken liess.
Osaka, die Erfolgreiche
Die sportliche Leistung der 21-Jährigen ist beeindruckend. Vor exakt einem Jahr gewann sie bei den US Open als erste Japanerin überhaupt ein Grand-Slam-Turnier. Auch in Melbourne war sie nicht zu stoppen und holte sich den 2. Grand-Slam-Titel in Folge. Osaka verblüffte die Tennis-Welt mit ihrer spektakulären Spielweise und den krachenden Aufschlägen. Nach den Australian Open war sie zuoberst in der Weltrangliste angekommen.
Osaka, die Traurige
Keine Medaille ohne Kehrseite: Der Rummel um die Person der Japanerin war enorm. Vor allem in ihrem Heimatland Japan, in dem sie zwar geboren wurde, aber nur bis zu ihrem 3. Lebensjahr gelebt hat und danach in die USA gezogen ist, brach ein regelrechter Hype um Osaka aus. Die 21-Jährige litt unter der Aufmerksamkeit.
An den French Open schied sie in der dritten Runde aus, in Wimbledon sogar in der Startrunde. Die Weltnummer 1 litt an Depressionen, weinte oft. Nach dem Out in Paris meinte sie: «Diese Niederlage ist vielleicht das Beste, was mir passieren konnte.»
Osaka, die Herzliche
Emotionen sind bei der Rechtshänderin meist im Spiel. Während sie auf dem Platz gelegentlich mit ihrem forschen Auftreten auf sich aufmerksam macht, zeigt sie sich neben dem Court von ihrer herzlichen Seite. Nach dem Sieg in Runde 3 gegen Cori Gauff, um die ein ähnlicher Hype wie um Osaka entstanden ist, überliess die Japanerin der jungen Amerikanerin das Rampenlicht.
An gleicher Stelle wie Gauff hatte Osaka auch schon bittere Tränen vergossen. Und zwar genau vor einem Jahr, als Osakas sportliche Sternstunde von Serena Williams und deren skandalösen Ausrastern im Endspiel überschattet wurde. Nun stand sie also wieder dort – doch die Tränen flossen diesmal bei ihrem Gegenüber.
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 30.08.19, 21:35 Uhr