Tennis-Exzentriker Nick Kyrgios hat das Showmatch mit dem historisch aufgeladenen Titel «Battle of the Sexes» gegen Aryna Sabalenka gewonnen. Der einstige Wimbledon-Finalist, angesichts von gesundheitlichen Rückschlägen zuletzt eher Influencer als Tennisprofi, besiegte die Nummer 1 des Frauentennis in Dubai mit 6:3, 6:3.
Die 27-jährige Belarussin blieb in etwas mehr als einer Stunde unter dem Strich ohne echte Chance gegen den Weltranglisten-671. – der die Bälle zeitweise eher locker in das neun Prozent kleinere Feld seiner Kontrahentin spielte.
Sie hat meinen Aufschlag mehrere Male gebreakt. Ich würde gern nochmal gegen sie spielen.
«Ich habe ihm einen harten Kampf geliefert. Man hat gesehen, dass er müde wurde. Für das nächste Mal kenne ich seine Taktik, Stärken und Schwächen», erklärte die vierfache Grand-Slam-Siegerin Sabalenka nach dem Match. Kyrgios, einst die Nummer 13 der Welt, sprach von einem «wirklich harten Match. Ich bin nicht überrascht. Sie hat meinen Aufschlag mehrere Male gebreakt. Ich würde gern nochmal gegen sie spielen. Es war ein Spektakel, ein grosser Schritt nach vorn für das Tennis.» Die Aussage stand im Kontrast zum Verhalten des 30-jährigen Australiers auf dem Platz. Kyrgios alberte bisweilen rum oder lobte Sabalenka für starke Aufschläge.
Über allem stand die Show. Die Protagonisten liefen wie Boxer zu lauter Musik in die 17'000 Zuschauer fassende Arena in Dubai ein, Sabalenka trug zu den Klängen von «Eye of the Tiger» einen silber glitzernden Mantel. In der ersten Reihe sassen Promis wie die Fussball-Legenden Ronaldo und Kaka. In einem Timeout tanzte Sabalenka ausserdem den Macarena.
Kritik von Billie Jean King
Sabalenka und Kyrgios werden von derselben Management-Agentur vertreten – auch deswegen fehlte der ernsthafte Hintergrund der historischen «Battle of the Sexes»-Ausgaben. «Es ist nicht dasselbe», sagte Billie Jean King, mittlerweile 82, zuletzt der BBC. «Bei uns ging es um sozialen Wandel, kulturell gesehen, wo wir 1973 standen. Bei diesem Match nicht.» Sie habe seinerzeit gewusst, dass sie den damals 55-jährigen Chauvinisten Bobby Riggs «schlagen musste» – nachdem dieser Monate zuvor ihre grosse Kontrahentin Margaret Court im ersten «Battle of the Sexes» demontiert und das Tennis der Frauen verspottet hatte.