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Der Maestro im Interview Federer: «Wenn die Rädchen des Zahnrads nicht mehr greifen ...»

Ein Jahr vor Tokio 2021 sprachen Roger Federer und Nicola Spirig im «sportpanorama plus» mit Olivier Borer über Olympia.

Roger Federer ist in den letzten Monaten etwas von der Bildfläche verschwunden. Das hat zweierlei Gründe. Zum Einen wäre da die Corona-Krise, während derer auch ein Weltstar die meiste Zeit in den eigenen vier Wänden verbringt. Zum Anderen ist da die Knie-Operation, welche den Baselbieter noch von den Trainingsplätzen fern hält.

Im «sportpanorama plus» nahm sich Federer aber Zeit, die Fragen von Moderator Olivier Borer zu beantworten. Der «Maestro», der am 8. August 39-jährig wird, sprach über:

  • ... sein Knie: «Das Ziel ist, am 1. Januar wieder 100-prozentig fit zu sein. Es steht nun ein 20 Wochen dauernder Konditionsblock an. Es ist ein langer Weg, aber ich bin bereit. [...] Ich hoffe, ich kann noch Tennis spielen, wenn ich zurückkomme (lacht)
  • ... die Vorbereitung auf Olympia: «Soweit bin ich noch nicht. Wenn du 20 Jahre auf der Tour bist, bist du froh, auch mal ein ruhigeres Jahr zu haben. Die richtige Vorbereitung startet erst etwa 3 Monate vor den Spielen, vorher denkst du noch nicht daran.»
  • ... über die Olympischen Spiele: «Olympia ist immer ganz speziell. Ich habe jeweils unglaublich viel mitgenommen. Ich bin gespannt, wie Tokio sein wird und hoffe, dass die Spiele 2021 stattfinden können! Auch die Kinder wären gerne mitgekommen. Sie reden immer noch darüber. Eine meiner Töchter wollte sogar Japanisch lernen.»

  • ... ein mögliches Karriere-Ende: «Seit ich 2009 die French Open gewonnen habe, hacken die Medien auf diesem Thema herum. Aber es ist schon klar, ich bin eher am Ende meiner Karriere. Ich kann nicht sagen, was in 2 Jahren ist. Deswegen plane ich Jahr für Jahr. Momentan bin ich immer noch glücklich. Aber wenn die Rädchen des Zahnrades nicht mehr greifen, dann höre ich auf.»

  • ... Tennis im Alter: «Wenn ich alt bin, werde ich sicher noch Tennis spielen. Aber nicht mehr trainieren, sondern nur noch ‹bällelen›. Das wird ein recht interessanter Schritt sein, nicht mehr immer an etwas zu feilen und nur mit Kollegen zu spielen.»

Spirigs Rücktrittsgedanken

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Nicola Spirig hat turbulente Tage mit einem verhängnisvollen Sturz beim Radtraining hinter sich. Durch die erlittene Ellbogenverletzung ist die 38-Jährige auf ihrem Weg Richtung Tokio 2021 zurückgeworfen worden. Dennoch schaut die Triathlon-Olympiasiegerin von 2012 ihren 5. Spielen optimistisch entgegen. Im Gespräch mit SRF zwei Wochen vor ihrem Sturz waren auch ihre Rücktrittsgedanken rund um die Geburt ihres 3. Kindes im April 2019 Thema:

«Die Familie hatte für mich immer erste Priorität. Ich wusste nicht, wie der Körper (auf die Geburt) reagiert. Deshalb hatte ich damals gesagt, ich schaue, was kommt. Ich wollte nie sagen, dass ich weitermache. Zuerst wollte ich schauen, wie ich mich selbst verändere. Man entscheidet nicht mehr nur für sich alleine.»

Das Gespräch mit Roger Federer und Nicola Spirig wurde am 6. Juli geführt.

SRF zwei, sportpanorama plus, 26.7.20, 15:05 Uhr;

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