Durch den Rücktritt von Roger Federer verliert Swiss Tennis sein ganz grosses Aushängeschild. Verbandspräsident René Stammbach blickt auf die gemeinsame Zeit mit dem 41-jährigen Baselbieter zurück. Mit SRF sprach er über ...
- ... seine Reaktion auf Federers Rücktritt:
«Ich habe die Nachricht mit einem lachenden und einem weinenden Auge aufgenommen. Lachend, weil er jetzt mehr Zeit für sich hat. Lachend, wenn man zurückdenkt an all seine ausserordentlichen Leistungen. Weinend, weil man ihn nicht mehr spielen sieht. Für uns geht eine Ära zu Ende. Diese Ära hat uns viel mehr Junioren gebracht, das konnte man messen anhand der verkauften Lizenzen.»
- ... die möglichen negativen Auswirkungen des Rücktritts für Swiss Tennis:
«Es hängt immer davon ab, wie populär ein Sport ist. Da wird man sehen, dass die Popularität weniger werden wird. Das kann man aber ausgleichen, indem man ein gutes Marketing betreibt. Wir haben schon vor ein paar Jahren mit dem Projekt «Kids Tennis» angefangen, heute sind 25'000 bis 30'000 bei diesem Projekt dabei. Es ist unsere Aufgabe, die Lücke mit guten Ideen und gutem Marketing zu füllen.»
- ... Federers Einfluss auf den Verband:
«Wenn man mit Leuten wie Roger Federer oder auch Stan Wawrinka unterwegs ist, dann muss man auf der Höhe der Aufgabe sein. Da konnten wir dank ihm vieles lernen, er hat uns auch immer viele gute Ratschläge gegeben. Swiss Tennis hat sich dank ihm professionalisiert.»
- ... den Davis-Cup-Triumph 2014 dank dem Finalsieg gegen Frankreich:
«Das ist mein absolutes Highlight. Es war eine riesige Spannung, die in dieser Woche damals aufgebaut wurde, als er verletzt aus London nach Lille angereist ist. Beim Nachtessen am ersten Abend konnte er fast nicht auf seinem Stuhl sitzen. Ein paar Tage später war er dann so fit, dass wir den Davis Cup gewinnen konnten. Es waren wahnsinnige Emotionen bei mir, den Spielern und den Fans.»
- ... eine zukünftige Zusammenarbeit von Swiss Tennis mit Federer:
«Es gibt viele Ideen. Aber dieses Gespräch werde ich erst Ende Jahr suchen. Im Moment lassen wir ihn seine Erfolge geniessen. Aber die Ideen sind da, wir müssen einfach herausfinden, ob diese auch mit seinen Vorstellungen übereinstimmen. Es gibt viele Sachen, die man in Betracht ziehen kann, aber ich will nicht spekulieren und zuerst einfach einmal ihm zuhören. Vielleicht gibt es dann neue Ideen, vielleicht hat er seine Zukunft schon so verplant, dass es für Swiss Tennis keinen Platz hat.»