Belinda Bencic ist beim WTA-1000-Turnier in Miami richtig gut in Fahrt. Die Ostschweizerin hat in ihren ersten drei Partien kumuliert gerade einmal 14 Games abgegeben. Die Chancen stehen gut, dass die 25-Jährige nach zuletzt 7 verlorenen WTA-Viertelfinals endlich wieder einen Halbfinal auf der Tour erreicht. Zumal ihre Gegnerin am Dienstagabend um ca. 21:00 Uhr Schweizer Zeit die Weltnummer 249 ist.
Aber Vorsicht. Bei Daria Saville täuscht nicht nur der Name, sondern auch die Klassierung. Saville ist besser bekannt unter ihrem Mädchennamen Gawrilowa. Die 28-Jährige – geboren in Moskau und seit Ende 2015 für Australien spielend – heiratete vor knapp 4 Monaten ihren langjährigen Freund Luke Saville und nahm dessen Namen an.
Vom 20. auf den 627. und wieder hoch auf den 249. Platz
Saville war einst die Nummer 20 der Welt. Die Saisons 2015 bis 2018 schloss sie alle in den Top 40 der Weltrangliste ab. Doch dann begann – geplagt von Verletzungen – ihr Abstieg im Ranking. Zwischen September 2019 und September 2020 bestritt Saville kein einziges Turnier.
Ein erstes Comeback war nicht von Erfolg gekrönt und nach den Australian Open 2021 entschied Saville, sich an der Achillessehne operieren zu lassen. Dadurch fiel sie abermals fast dreiviertel Jahre aus. Bis Mitte Feburar 2022 war die Australierin im Ranking auf Position 627 abgerutscht.
3 Duelle, als Saville noch Russin war
Doch seither zeigt Saville, weshalb sie unter dem Namen Gawrilowa einst im Halbfinal des WTA-1000-Turniers von Rom stand (2015) und ein WTA-500-Turnier gewann (New Haven 2017).
In Guadalajara erreichte sie die Viertelfinals und vor 2 Wochen in Indian Wells nach Siegen über Ons Jabeur (WTA 10) und Elise Mertens (WTA 23) als Qualifikantin die Achtelfinals (Aufgabe gegen Maria Sakkari). Der Lohn: Ein Sprung in der Weltrangliste auf Platz 249 und eine Wildcard für das Turnier in Miami.
Bencic wird sich aufgrund von Savilles Vorgeschichte hüten, die Jugend-Olympiasiegerin von 2010 auf die leichte Schulter zu nehmen. Im Head-to-Head liegt die Schweizerin mit 1:2 im Hintertreffen. Sämtliche Duelle fanden aber vor 2016 statt. Zu einer Zeit also, als Saville noch Gawrilowa hiess und für Russland spielte.