Ons Jabeur ist hinter Iga Swiatek die zweitbeste Spielerin des Jahres 2022. Die 27-jährige Tunesierin hat vor 6 Wochen das WTA-1000-Turnier in Madrid gewonnen. Auf dem Weg dorthin schaltete sie auch Belinda Bencic (WTA 17) aus.
Als sie auch in Rom bis in den Final vorstiess (Niederlage gegen Swiatek), galt sie als Mitfavoritin bei den French Open – und scheiterte gleich in der 1. Runde. Dennoch kletterte sie vor zwei Wochen auf Rang 4 der Weltrangliste, ihre bislang beste Platzierung.
Fehlende Konstanz war allerdings mehrfach ein Merkmal der Karriere von Ons Jabeur, die seit 2015 mit dem ehemaligen Fechter Karim Kamoun verheiratet ist. So erlebte sie Anfang 2018 ein Tief, gewann bis April kein Match und fiel auf Rang 180 des Rankings zurück. Auf Rasen war sie plötzlich wieder da, erhielt eine Wildcard für Wimbledon und schlug dort Viktorija Golubic.
Historischer Turniersieg in Birmingham
Auf Rasen gewann Jabeur, die sich nach eigenen Aussagen auf allen Unterlagen wohl fühlt, auch ihr erstes Turnier auf der Tour. Letztes Jahr kürte sie sich mit einem Finalerfolg über Daria Kassatkina in Birmingham zur ersten arabischen Siegerin eines WTA-Turniers.
Gemischte Erfahrungen mit Jabeur hat auch Belinda Bencic gemacht. Neben der Niederlage in Madrid stehen zwei Erfolge der Schweizerin zu Buche: Vor zwei Monaten triumphierte Bencic im Final des Sandplatz-Turniers von Charleston. 2021 in Madrid musste Jabeur gegen Bencic aufgeben.
6. oder 3. Titel?
Eine Gemeinsamkeit haben Bencic und ihre Finalgegnerin vom Sonntag: Beide gewannen sie einst als 16-Jährige das Juniorinnenturnier von Roland Garros, Jabeur im Jahr 2011, Bencic zwei Jahre später.
Für Bencic wäre ein Turniersieg in Berlin der insgesamt 6. Titel auf der WTA-Tour, für Jabeur wäre es Nummer 3.