Wenig sprach für den sensationellen Durchlauf von Jil Teichmann (WTA 146) in Prag. Die Saison der 21-jährigen Bielerin war bislang frei von Exploits geblieben. Nun kam sie in der tschechischen Hauptstadt zu 8 Erfolgen in Serie, 3 in der Qualifikation und 5 im Hauptfeld. Damit gewann Teichmann in Prag gleich viele Partien auf WTA-Stufe wie in ihrer gesamten Karriere (11 Turniere) zuvor.
Kämpferin Teichmann beweist mentale Stärke
«Ich bin sprachlos. Es war eine unglaubliche Woche», strahlte Teichmann nach dem Final, der ihr alles abverlangt hatte. Gegen die ebenfalls überraschend in den Final eingezogene Karolina Muchova musste die Schweizerin in einem hart umkämpften Duell während 2:44 Stunden über sich hinauswachsen.
«Es war ein grosser Kampf», resümierte Teichmann, die als erste Spielerin ausserhalb der Top 100 in diesem Jahr und als 11. Schweizerin ein WTA-Turnier gewinnen konnte. Dabei liess sie sich im Final auch von Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen und legte eine beeindruckende mentale Stärke an den Tag.
Im Haupttableau von Wimbledon gesetzt
Die Leistungen von Teichmann überraschen vor allem auch angesichts dessen, was sie bisher in ihrer Karriere erreicht hat. Bislang war sie auf diesem Niveau nie über einen Achtelfinal hinausgekommen und hatte «nur» 3 kleinere ITF-Events für sich entschieden.
Als Belohnung für den Triumph wird Teichmann am Montag erstmals in die Top 100 der Weltrangliste vorstossen und in der Region um Platz 90 geführt werden. Damit ist sie für das Haupttableau von Wimbledon gesetzt, beim French Open muss sie derweil über die Qualifikation gehen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 04.05.2019, 11:00 Uhr