Resultate
Nach 146 Minuten war der Coup von Romina Oprandi in Marrakesch perfekt. In drei hart umkämpften Sätzen (7:5, 3:6, 6:3) hatte sie die Turnierfavoritin Daniela Hantuchova (WTA 30) ausgeschaltet.
Damit steht die Bernerin erstmals überhaupt in einem WTA-Final. Dort trifft sie am Sonntag auf Maria-Teresa Torro Flor (WTA 71). Die 21-Jährige gewann im spanischen Duell gegen Garbine Muguruza (WTA 42) 6:0, 6:3 und blieb bislang in Marrakesch noch ohne Satzverlust. Zu einem Direktvergleich Oprandi - Torro Flor ist es noch nie gekommen.
Doppelt erfolgreich
Oprandi wird am Sonntag gleich zweifach gefordert sein, denn sie erreichte auch in der Doppelkonkurrenz den Final. Dort spielt sie an der Seite von Halbfinal-Verliererin Muguruza.
Oprandis Exploit war nicht unbedingt einer mit Ansage. Denn die 28-Jährige kehrte erst im Februar nach achtmonatiger Verletzungspause auf die Tour zurück. Vor dem Turnierstart in Marokko stand ihre Bilanz bei 7:5-Siegen, in der Weltrangliste ist sie als Nummer 101 geführt.
Starke Antwort auf den Satzausgleich
Nach Hantuchovas Satzausgleich reichte Oprandi im 3. Durchgang die Energie, um sich nochmals aufzubäumen. Das entscheidende Break glückte ihr zum 3:1. Fortan liess sie sich nicht mehr vom Siegeskurs abbringen.
In der Startphase des Matches dagegen bedeutete ein frühes Break zugunsten Oprandis noch lange nicht die Entscheidung. Die Slowakin kämpfte sich zurück, ehe sie sich im 11. Spiel den Aufschlag zum 5:6 wieder abnehmen liess.
Oprandi nutzte dabei erst die 4. Breakchance und zitterte sich auch danach durch das eigene Service-Spiel hindurch. Einmal mehr dank einem Stoppball und einem herrlichen Passierschlag konnte sie mit einem 7:5 Hantuchova aber erstmals überhaupt einen Satz abnehmen.
Besser als vor dem Karriereknick
Im 2. Satz hätte Oprandi durchaus die Möglichkeit gehabt, die einstige Top-10-Spielerin der Welt weiter stark zu bedrängen. Doch sie liess zu viele Breakmöglichkeiten aus (insgesamt 4). Mit einem 3:6 erhielt sie von der effizienten Hantuchova die Quittung dafür präsentiert.
Oprandi, die mit einbandagiertem rechten Oberschenkel antrat, bestritt in Marokko ihren 5. WTA-Halbfinal. Bei den vier vorherigen Anläufen war sie bislang erfolglos geblieben. So auch beide Male 2013 in Oeiras (Por) und Brüssel. Ihr damaliges Hoch hatte sie in der Weltrangliste bis an Position 32 katapultiert, ehe sie von der Schulterverletzung gebremst wurde.