- Der Norweger Kristian Blummenfelt kürt sich in Tokio zum verdienten Triathlon-Olympiasieger.
- Dem laufstarken Schweizer Max Studer fehlen als Neunter bei seinem Debüt an Sommerspielen 6 Sekunden zu einem Diplom.
- Nach dem dreiteiligen Pensum bei rund 30 Grad Celsius wirkten zahlreiche Athleten völlig entkräftet.
Kristian Blummenfelt drückte ganz am Schluss einem packenden Rennen bei enorm schwierigen Bedingungen den Stempel auf. Der 27-jährige Norweger, im Weltcup in den letzten Saisons durch konstante Leistungen an der Spitze aufgefallen, fand auf der Laufstrecke einen zusätzlichen Gang. Dank einer Tempoverschärfung rund 2 km vor dem ersehnten Zieldurchlauf schüttelte er spät die letzten Konkurrenten ab.
Entscheidung
Am Ende wies Blummenfelt eine Reserve von 11 Sekunden auf – und konnte sich vor lauter Erschöpfung nicht mehr auf den Beinen halten. Sein Triumph beendete die britische Dominanz bei Olympia. Zuletzt hatte Alistair Brownlee 2016 und 2012 je Gold erobert. Immerhin: Alex Yee rettete für Grossbritannien Silber, auf dem Bronze-Rang folgte der Neuseeländer Hayden Wilde mit weiteren 9 Sekunden Rückstand.
Studer wird noch aus den Top 8 verdrängt
Die beiden gestarteten Schweizer zeigten ansprechende Leistungen – insbesondere Max Studer wurde für seinen Effort aber schlecht belohnt. Erst auf den letzten Metern verlor der Solothurner ein mögliches Diplom noch aus den Augen.
Als Neunter blieb er nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen um ärgerliche 6 Sekunden hinter dem achtklassierten Gustav Iden (NOR). Er selbst zeigte sich aber «sehr happy» mit seiner Feuertaufe bei Olympischen Spielen. «Leider musste ich gegen Ende etwas leiden und verlor noch ein paar Plätze. Dennoch konnte ich einige grossen Namen hinter mir lassen.»
Teamkollege Andrea Salvisberg gefiel vor allem auf dem Rad. Nach rund einer Stunde Wettkampfdauer setzte sich der 32-Jährige bei seiner 2. Olympia-Teilnahme an die Spitze und wechselte als Führender auf den letzten Abschnitt zu Fuss.
Salvisberg
14 Sekunden hatte er in seiner Spezialdisziplin herausgeholt. Auf der Laufstrecke schwanden Salvisbergs Kräfte aber zunehmend, weshalb er früh als Leader abgelöst wurde. Am Schluss resultierte Rang 22 mit 2:21 Minuten Rückstand. Der Emmentaler sprach hinterher von einem kräftezehrenden Einsatz. Bei Temperaturen von 30 Grad Celsius sei es enorm hart gewesen. «Schon im Wasser war es schwierig vorwärtszukommen wegen dem Gerangel.»
Ein Fehlstart der anderen Art
Der grosse Aufreger im Odaiba Marine Park von Tokio ereignete sich unmittelbar vor Wettkampfbeginn frühmorgens um 6:30 Uhr. Ein Kameraboot konnte beim Start nicht rechtzeitig wegbrausen und versperrte den Athleten den Weg. Ein Teil des Feldes war zu diesem Zeitpunkt bereits im Wasser und musste zurückbeordert werden.