Geboren in Nizza, aufgewachsen in den USA – und an Olympia für die Schweiz am Start. Nikita Ducarroz startet am Samstag als einzige Schweizerin in der Disziplin BMX Freestyle. Die Chancen auf eine weitere Medaille für die Schweiz stehen trotzdem gut, wenn die Athletinnen ihre Tricks in einem mit Hindernissen versehenen Park vorführen.
Die grosse Konkurrentin
Denn die 24-jährige Genferin gehört in der jungen Disziplin zu den Besten der Welt. Erst im Juni dieses Jahres wurde sie Zweite an den Weltmeisterschaften und auch in der UCI-Weltrangliste steht sie auf dem zweiten Platz. Den Platz an der Sonne belegte in beiden Fällen die Amerikanerin Hannah Roberts. Sie wird auch in Tokio die grösste Konkurrentin der Schweizerin im mit neun Fahrerinnen kleinen Teilnehmerfeld sein.
Entsprechend selbstbewusst gibt sich Ducarroz. «Mein Ziel hier ist definitiv, mit einer Medaille zurückzukehren». Doch das war nicht immer so: Als Kind hatte Ducarroz ambitioniert Fussball gespielt, ehe sie sich aufgrund einer Angststörung im Alter von 14 Jahren laut eigenen Aussagen kaum mehr aus dem Haus getraute.
Ihre Mutter ermutigte sie, am Sport dranzubleiben. Ducarroz suchte im Netz eine passende Alternative – und fand BMX, eine Einzelsportart. Diese habe ihr geholfen, über ihre psychischen Probleme hinwegzukommen und Resilienz aufzubauen.
Spezielle Vorbereitung
Nach Tokio reiste Ducarroz bestens vorbereitet. Als die Pandemie im Frühjahr 2020 ausbrach, siedelte sie von Kalifornien kurzerhand nach North Carolina um, wo sie sich mit internationalen Konkurrentinnen – so auch Roberts – zusammenschloss und auf der Anlage eines befreundeten Fahrers ideale Trainingsbedingungen genoss. «Wir teilen dieselbe Leidenschaft. Das reicht, um einander zu verstehen und zusammen eine gute Zeit zu haben.»