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Medaille im Strassenrennen? Hoffnung auf Hirschi und Mäder: Zwei Asse für den Mikuni Pass

In Tokio erwartet die Rad-Profis ein knallhartes, bergiges Strassenrennen. Die Schweiz ist dabei gut aufgestellt.

Nach 180 Kilometern auch noch über den Mikuni Pass – also knapp 7 km bei einer durchschnittlichen Steigung von 10,2% (und zeitweise über 20%) und rund 30 Grad Celsius. Das 234 km lange olympische Strassenrennen am Samstag hat es in sich. Und es dürfte zur Beute der Bergfahrer werden. Als Topfavoriten gelten Tour-Sieger Tadej Pogacar, sein slowenischer Landsmann Primoz Roglic sowie Wout van Aert aus Belgien.

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Das Strassenrennen der Männer können Sie am Samstag früh live ab 4 Uhr online im Livestream und ab 5:30 Uhr auf SRF zwei mitverfolgen.

Doch auch das Schweizer Team darf sich Chancen ausrechnen. Mit Marc Hirschi und Gino Mäder hat das Quartett von Swiss Cycling gleich zwei Asse in seinen Reihen. Dementsprechend offensiv fällt auch die Marschrichtung von Trainer Michael Albasini aus: «Unser Ziel ist klar, das Rennen zu gewinnen. Es macht keinen Sinn, sich Rang 4 oder 6 als Ziel zu stecken.» Die Taktik? Lässt sich der Olympia-Teilnehmer von 2012 und 2016 nicht entlocken. «Vielleicht hören dieses Interview ja auch andere.»

Nominell die besten Chancen auf Edelmetall hat Hirschi. Nach dem schmerzhaften Sturz zu Beginn der Tour de France sei er in Tokio «zuversichtlich. Ich würde schon sagen, dass die Strecke mir liegt.» Mit der Schulter sei wieder alles in Ordnung, auch der Jetlag sei passé. In Sachen Taktik plädiert der 22-jährige Berner für Flexibilität: «Gino und ich werden auf jeden Fall aktiv sein müssen. Ohne Funk ist die Kommunikation untereinander wichtig.»

Ebenjener Gino darf selbst auf einen Exploit hoffen. Mäder, rund ein Jahr älter als Hirschi, sicherte sich etwa am diesjährigen Giro die Bergankunft der 6. Etappe. Ob er selbst auf die Medaillen schielt oder dann doch primär Hirschis Helfer ist, hängt auch vom Rennverlauf ab. Er weiss: «Marc ist explosiver als ich.»

Das Quartett wird komplettiert durch Michael Schär und Stefan Küng. Ersterer wird als «Capitaine de Route» darum besorgt sein, Hirschi und Mäder vor der heissen Phase in Position zu halten. Mit «aggressivem Auftreten» will Schär Beihilfe zu einer Schweizer Medaille leisten. Küng seinerseits hat den Fokus bereits auf den Mittwoch gerichtet, wenn er beim Zeitfahren zum Kreis der Favoriten zählt. Für das Strassenrennen prognostiziert der Thurgauer: «Die Hitze dürfte einen grossen Einfluss haben.»

Doch auch das japanische Klima kann Hirschi nicht aus der Ruhe bringen, wie er lapidar erklärt: «An der Tour de France war es auch nicht immer kalt.»

Olympia live, 23.07.2021 ; 

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