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Nervenstark zur Goldmedaille Nach Rummel um Bronze: Christen behält kühlen Kopf

Schützin Nina Christen holt in Tokio ihre zweite Medaille. Für die Nidwaldnerin war es kein Erfolg mit Ansage.

Die Olympischen Spiele hätten für Nina Christen und Swiss Shooting kaum besser beginnen können. Gleich bei der ersten Medaillenentscheidung in Tokio sicherte sich die 27-Jährige im Luftgewehr-Wettkampf über 10 m am Samstag vor einer Woche die Bronzemedaille.

Eine Woche später doppelte die Nidwaldnerin in ihrer eigentlichen Spezialdisziplin, dem Dreistellungsmatch mit dem Kleinkalibergewehr, nach. Dank einer starken Leistung krönte sich Christen zur Olympiasiegerin.

Die Goldmedaille war aber kein Erfolg mit Ansage. Vor dem Dreistellungsmatch hatte Christen erklärt, dass sie die überraschende Bronzemedaille in ihrer eigentlichen schwächeren Disziplin eher nervös als selbstsicherer gemacht hatte. Der ganze Rummel um ihre Person war für die Schweizerin nicht einfach zu verarbeiten.

Im Gespräch im SRF-Studio bei Jann Billeter bestätigte die frischgebackene Olympiasiegerin, dass der Gewinn der Bronzemedaille im Hinblick auf ihren zweiten Wettkampf nicht nur von Vorteil war. «Es war sehr schwierig, diesen Erfolg hinter mir zu lassen und den Fokus wieder zu finden. Gerade im Schiesssport ist dies der entscheidende Faktor.»

Christen hat aber die richtige Taktik gefunden, um auf den Punkt wieder bereit zu sein. Ihre gewonnene Medaille schloss die Nidwaldnerin in einen Safe. «Aus den Augen, aus dem Sinn. Denn für diese bin ich nicht nach Tokio gekommen».

Wie Hablützel-Bürki in Sydney

Auch war die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit nach dem Auftritt zum Auftakt der Olympischen Spiele ungleich höher. Doch Christen, die ihr Biologiestudium abgebrochen hatte, um sich voll auf den Schiesssport zu konzentrieren, trotzte den Umständen und behielt im Dreistellungsmatch die Nerven.

Christen ist die erste Schweizer Frau seit der Fechterin Gianna Hablützel-Bürki (2000 in Sydney), die zwei Medaillen bei denselben Olympischen Sommerspielen holt. Bei den Männern gelang dies zuletzt Fabian Cancellara 2008 in Peking. Mit Tennisspielerin Belinda Bencic (im Einzel- und Doppel-Final) wird dieses Kunststück in diesem Jahr noch eine weitere Schweizerin wiederholen.

SRF zwei, sportlive, 31.07.2021, 09:00 Uhr;

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