Was für eine Leistung von Karsten Warholm! Der Norweger sorgte am Dienstag für eines der ganz grossen Highlights der Olympischen Spiele. Noch nie war es einem Mann gelungen, die 400 m Hürden unter 46 Sekunden zu laufen. Bis zu diesem 3. August im Olympic Stadium von Tokio.
Warholm pulverisierte seinen eigenen Weltrekord gleich um 76 Hundertstel und krönte sich in einer Fabelzeit von 45,94 Sekunden erstmals zum Olympiasieger.
Benjamin hat das Nachsehen
Im Ziel gab es für den 25-Jährigen kein Halten mehr. Der Geschlagene Raj Benjamin musste mit ansehen, wie sich Warholm vor lauter Emotionen das Trikot zerriss und seinen Triumph feierte. Auch der US-Amerikaner zeigte ein unglaubliches Rennen, blieb in 46,17 ebenfalls deutlich unter dem alten Weltrekord.
Und dennoch musste sich Benjamin wie schon vor 2 Jahren bei der WM in Doha mit Silber begnügen, weil ihm Warholm schon wieder vor der Sonne stand. Über Bronze jubelte der Brasilianer Alison dos Santos (46,72).
Vorstoss in neue Sphären
Warholm seinerseits hat es einmal mehr geschafft, die Grenze des Möglichen zu verschieben. Am 1. Juli dieses Jahres hatte der Norweger beim Diamond-League-Meeting in Oslo schon den Uralt-Weltrekord gebrochen. Bei seinem Heimspiel im Bislett-Stadion hatte er in 46,70 Sekunden gewonnen.
Dabei war Warholm 8 Hundertstel unter der fast 29 Jahre alten Traumzeit des US-Amerikaners Kevin Young bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona geblieben. In Tokio folgte nun der nächste Paukenschlag.