Eigentlich hatte Ole Einar Björndalen in Pyeongchang seine siebte Olympia-Teilnahme angepeilt. Doch wegen zu schlechter Weltcup-Ergebnisse in diesem Winter wurde daraus nichts. Damit finden die Biathlon-Wettkämpfe erstmals seit Albertville 1992 ohne Björndalen statt.
Trotz verpasster Qualifikation ist der erfolgreichste Winter-Olympionike aller Zeiten in Südkorea. Der Norweger erhielt vom weissrussischen Verband eine Akkreditierung als persönlicher Betreuer von Darja Domratschewa. Mit der Weissrussin ist er seit 2016 verheiratet, die beiden haben eine Tochter.
Diese aussergewöhnliche Aufgabe während Olympia befeuert die Spekulationen um Björndalens weitere Karriere. Die Frage nach seinem Rücktritt steht nicht erst seit dem geplatzten Traum von der siebten Olympia-Teilnahme im Raum, was beim für einen Sportler biblischen Alter von 44 Jahren auch nicht erstaunt.
Letzte Woche sagte Björndalen mir, dass er in der besten Verfassung des ganzen Winters sei.
Doch offenbar weiss Björndalen selber noch nicht, wie es für ihn weitergeht. Ola Lunde, der um die Jahrtausendwende sein Trainer war, erzählt: «Als ich das letzte Mal mit ihm sprach, sagte Ole Einar mir, dass er im Frühling entscheiden wird, ob er zurücktritt oder ob er weitermacht.»
Er habe gar schon gehört, dass sich Björndalen überlege, bis zur Biathlon-WM 2019 in Östersund oder 2020 in Antholz weiterzumachen. «Bei ihm weiss man nie», so Lunde, der heute als TV-Kommentator arbeitet.
Weiter trainieren in Pyeongchang
Lunde erzählt weiter, dass Björndalen nach der verpassten Olympia-Qualifikation selbstredend sehr enttäuscht gewesen sei. «Am meisten von sich selber, weil er die nötigen Resultate nicht liefern konnte.» Gemäss seinem Ex-Coach trainiert Björndalen während den Olympischen Spielen normal weiter. Zwar dürfe er nicht an den Schiessstand, weil das den Athleten vorbehalten sei. Aber in der Loipe sei er anzutreffen, so Lunde.
«Letzte Woche sagte Björndalen mir, dass er in der besten Verfassung des ganzen Winters sei», sagte Lunde. Offenbar bereitet sich die Biathlon-Legende für weitere Wettkämpfe vor. «Aber es wird schwierig für ihn, ins norwegische Weltcup-Team zu kommen», so dessen ehemaliger Trainer.
Sendebezug: Laufende Olympia-Berichterstattung