Der SRF Writer’s Day fördert den Austausch innerhalb der Filmbranche und lässt einen praxisnahen Einblick in die Welt des Drehbuchschreibens zu – in eine Welt, die vielen Menschen verborgen bleibt. Zudem bietet er jungen Talenten die Möglichkeit, in der Branche Fuss zu fassen und sich mit relevanten Ansprechpersonen zu vernetzen. So auch in diesem Jahr: Am 29. September 2025 standen dabei Fragen wie «Wie schreibe ich einen fesselnden Krimi?» oder «Wie gelingt die Recherche für ein Drehbuch?» im Zentrum.
Auch ein Täter muss empathisch sein
Den Auftakt beim diesjährigen SRF Writer’s Day machten Hendrik Hölzemann (Autor «Tatort»), Gabriela Kasperski (Kriminalromanautorin und Gewinnerin des Zürcher Krimipreises) und Gabriella De Gara (SRF-Verantwortliche «Tatort»), die den Teilnehmenden die Kunst des Krimischreibens näherbrachten. Besonders bewegte dabei eine Diskussion darüber, wie man einen Krimi nicht nur spannend schreibt, sondern auch Täter empathisch und glaubwürdig darstellt.
In der zweiten Paneldiskussion sprachen Simone Schmid (Autorin u. a. «Jagdzeit», «Zwingli»), Jan Schomburg (Showrunner «Die Affäre Cum-Ex») und Nicolas Steiner (Regisseur u. a. Netflix-Serie «Dig Deeper») über die Recherchearbeit für ein Drehbuch. Dabei betonten sie, dass es nicht «den einen» Rechercheansatz gibt, sondern eine Vielzahl davon. Jeder Drehbuchautor, jede Drehbuchautorin muss einen eigenen Recherchestil finden.
Teamwork auch im Schreibprozess
Zum Schluss teilten Tim Fehlbaum (Autor und Filmemacher «Hell», «Tides») und Moritz Binder (Autor «Tatort: Dreams») ihre Erfahrungen mit internationalen Produktionen und berichteten vom Weg einer Idee zum weltweiten Erfolg. Dafür griffen sie auf ihren preisgekrönten und oscarnominierten Thriller «September 5» zurück. Sie sprachen darüber, dass man als Drehbuchautor einen starken Durchhaltewillen benötigt. Auch ist während des Schreibprozesses Teamwork existenziell. Es gilt, den optimalen Schreibpartner zu finden. Tim Fehlbaum und Moritz Binder haben sich gefunden und ergänzen sich sehr gut. Ihr dritter Tipp: Grosse Namen können für eine Filmproduktion einiges bewirken und in Bewegung setzen. In ihrem Fall war dies Sean Penn.
Der diesjährige SRF Writer’s Day endete mit einem Apéro, an dem sich die Teilnehmenden unterhalten und ihre gewonnenen Inspirationen austauschen konnten.