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Wenn Landfrauen reisen Whisky, Haggis und Dudelsack: Schweizer Landfrauen in Schottland

Rotbärtige Männer im Kilt, flauschige Highland-Rinder, Dudelsack und Whisky: Zwei Schweizer Landfrauen besuchen Schottland und erleben das Land genau so, wie man es sich wohl vorstellt. Oder sogar noch etwas intensiver.

«Welcome to sunny Scotland!» An Humor mangelt es auf der Towncroft Farm, ein paar Kilometer ausserhalb von Glasgow, niemandem. Bei der Ankunft der zwei Schweizer Landfrauen Larissa und Erika regnet es in Strömen. Hier in der schottischen Pampa liegt das Zuhause von Alistair, Rachel und ihren zwei Töchtern Tabitha und Hannah.

Um was geht es?

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Bei «Wenn Landfrauen reisen» werden ehemalige Teilnehmerinnen der SRF-Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» auf ein Abenteuer geschickt. Zehn Tage verbringen sie auf einem Bauernhof im Ausland. Wohin die Reise geht und wer das Reisegspändli ist, erfahren sie erst am Flughafen Zürich.

Auf Play SRF alle Folgen sehen.

Die Familie hat sich wahnsinnig auf den unbekannten Besuch aus der Schweiz gefreut. «Wir sind leidenschaftliche schottische Landwirte. Wir wollen ihnen unbedingt zeigen, was Schottland zu bieten hat.»

Haggis, Neeps and Tatties

Kein Wunder präsentiert sich Alistair sofort im traditionellen schottischen Kilt, während in der kleinen Küche Haggis, Neeps und Tatties serviert wird. Schafsmagen, Kohlrabi und Kartoffeln. «Viele Schotten mögen Haggis nicht», lacht Alistair. «Aber es ist ein gutes, traditionelles Menü. Ich liebe es.»

Und die Schweizer Bäuerinnen? Larissa: «Wir haben damit gerechnet, dass das kommt. Aber nicht gerade am ersten Tag.» Glück gehabt. Das Essen schmeckt.

Er im T-Shirt, sie in den Winterjacken

Larissa und Erika sollen unter anderem auf dem schottischen Hof anpacken. Während die zwei Schweizerinnen dick in Funktionsjacken eingepackt dastehen, erklärt Alistair im T-Shirt, was getan werden muss. Schafe in ein Gehege treiben.

Die Hunde, die helfen sollten, haben keine Ahnung, wie das funktioniert. Also müssen Larissa und Erika durch die saftig-grüne Wiese hetzen, bis auch das letzte Schaf seinen Platz gefunden hat.

Und dann ist da noch Eric, der Stier. Ein beeindruckendes Tier, anderthalb Tonnen schwer. Weil Alistair nächstes Jahr Kälber will, darf Eric heute zu den Kühen auf die Weide. Erikas Aufgabe: Das Tor im richtigen Moment öffnen. Viel Action ist das nicht, wenn dazu aber der epische Soundtrack aus dem Film «Gladiator» gespielt wird, ist der Anblick des stolzen Stiers mitten in der Herde auf jeden Fall eindrücklich.

«De Cheib isch schwer»

Während der zehntägigen Reise in den Norden reiht sich für Larissa und Erika ein kulturelles Highlight ans andere. Eine Gartenparty mit Dudelsack. Whisky-Tasting. Ein Traktor-Umzug durchs Dorf. Die Bootsfahrt auf dem wahnsinnig idyllischen Loch Lomond, dem grössten See Schottlands.

Fehlen eigentlich nur noch die Highland-Games. Klar, dass der Besuch aus der Schweiz die berühmten schottischen Sportspiele erleben soll.

Hut ab vor denen, die das machen. Das ist brutal schwierig.
Autor: Larissa übers Baumstammwerfen

Weiterhin warm eingepackt, schauen die Frauen zuerst noch von der Seite zu. Für das Kugelstossen kommt dann die Jacke weg und spätestens beim Baumstammwerfen ist auch mit dem Pulli Schluss. Schon beim Baumstamm auf die Schulter laden, brauchen die Frauen schottische Hilfe. Jetzt noch werfen? Unmöglich. «De Cheib isch schwer», sagt Larissa. «Hut ab vor denen, die das machen. Das ist brutal schwierig.»

Warm wird es einem bei dieser Sendung sowieso. Im Herz. Es wird so viel gelacht, dass die Gesichtsmuskulatur schon fast eine Massage braucht. Nur der Abschied ist schwermütig. «Sie sind ein Teil der Familie geworden. Ich wünschte, sie wären länger geblieben», sagt das schottische Paar. Larissa und Erika hoffen, dass sie eines Tages zurückkehren können. Sind beide zum ersten Mal ohne ihre Männer und Kinder verreist. Ihr Mut wurde definitiv belohnt.

SRF 1, 11.10.2024, 20:10 Uhr ; 

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