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Sieben Fragen und Antworten Nobelpreis: Was Sie über die begehrte Auszeichnung wissen müssen

Diese Woche werden wieder die Nobelpreise verliehen. Spannende Zahlen und Fakten zum begehrten Wissenschaftspreis.

1. Wer hat den Wissenschaftspreis ins Leben gerufen?
Der Nobelpreis geht an kluge Köpfe und grosse Denker – wie es einst der schwedische Wissenschaftler Alfred Nobel war. Unter anderem erfand er den Sprengstoff Dynamit und gab dem chemischen Element Nobelium einen Namen.

Mit der Erfindung des wirkungsvollen Sprengstoffs Dynamit im Jahr 1866, der damals fast überall auf der Welt benötigt wurde, konnte er schnell ein riesiges Vermögen aufbauen. 

Auf dem Bild ist Alfred Nobel zu sehen.
Legende: Dem schwedischen Chemiker und Erfinder Alfred Nobel wurden insgesamt 355 Patente erteilt. Keystone / AP PRESSENS BILD

In seinem Testament verfügte er, dass aus seinem Nachlass (31.5 Millionen Schwedische Kronen) ein Preis hervorgehen soll. An «diejenigen, die im vorangegangenen Jahr den grössten Nutzen für die Menschheit erbracht haben.»

2. Wer bestimmt Gewinnerinnen und Gewinner?
Seit 1901 gehen zu Beginn des Jahres Einladungen von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften an bis zu 3'000 Forschende aus den Bereichen Medizin, Physik und Chemie. Diese müssen ihre Vorschläge einreichen: handschriftlich und mit Begründung per Post (E-Mails nicht erlaubt). Man pflegt Traditionen.

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Aus Tagesschau vom 02.10.2023.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 40 Sekunden.

Wer den Nobelpreis erhält, entscheiden verschiedene Expertinnen und Experten, wie die Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften oder das Karolinska-Institut.

3. Nobel-Fails?
Gab es auch schon – etwa diesen: Die Gewinner werden telefonisch benachrichtigt. «Einmal hatten wir die falsche Nummer», so Astrid Gräslund, Ständige Sekretärin der Chemie-Jury gegenüber ARD. «Der Mann am anderen Ende sagte: ‹Warum nennen Sie mich Professor Smith? Und was für ein Preis?›» Nach einer diskreten Entschuldigung habe man aufgelegt.

4. Was erhalten die Ausgezeichneten?
Der Preis besteht aus einer Urkunde, Medaille – und dem Preisgeld: Eine fixe Höhe gab es zu Anfang nicht, denn das Preisgeld wurde von den Zinsen auf Nobels Vermögen finanziert, die unterschiedlich hoch waren. 

Seit 2020 beträgt das Preisgeld rund 10 Millionen Schwedische Kronen je Kategorie (836’820.00 Franken, Stand: Oktober 2023).

Sind Sie fit für den Nobelpreis?

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So – und jetzt, wo Sie die Basics über den renommierten Wissenschaftspreis kennen, sind Sie dran: Testen Sie Ihr Nobelpreis-Wissen!

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5. Wie steht’s um Schweizer Wissenschaft?
Bereits bei den ersten beiden Vergaben wurden drei Schweizer mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet: 1901 Henry Dunant, der Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, 1902 Elie Ducommun und Charles Albert Gobat zusammen.

1948 erfand Paul Hermann Müller das Insektizid «DDT», das über Jahrzehnte das meistverwendete Insektengift der Welt war. Im Laufe der Jahre stand es jedoch in Verdacht, Krebs zu erzeugen – und wurde 1970 in vielen Ländern verboten.

Mann mit rundlichem Gesicht
Legende: Nobelpreisträger Paul Hermann Müller Erst Wunderwaffe, dann verbotenes Gift: 1948 bekommt der Schweizer Paul Müller den Nobelpreis in Medizin für die Entwicklung eines Giftes: des Insektizids DDT. Firmenarchiv Novartis AG, Basel, Geigy FB 21/6, Neg. Nr. 13514

6. Wer war nochmal «Curie»?
Gleich fünfmal taucht der Name in der Liste der Preisträger auf: Curie. Marie Curie, die erste Frau, die einen Nobelpreis erhielt, und ihr Mann Pierre, wurden 1903 für ihre Arbeiten über Radium und Polonium mit dem Nobelpreis in Physik ausgezeichnet. Auch ihre Tochter Irene, erhielt mit ihrem Mann Frédéric 1935 den Nobelpreis für Chemie.

Drei Menschen stehen in einem Labor
Legende: Marie Curie und ihr Mann Pierre (Mitte) um 1900 in ihrem Pariser Labor. imago-images

7. Warum so wenige Frauen?
Mit 60 Preisträgerinnen seit 1901 machen Frauen nur knapp sechs Prozent der Nobelpreisträgerinnen aus. Mangelnde Kompetenz? Wohl kaum. «Der Hauptgrund ist das, was wir als «Leaky Pipeline» beschreiben», erklärte die Schweizer Medizinerin Carolin Lerchenmüller bereits 2021 in einem SRF-Interview. In den Wissenschaften mangele es nicht an Nachwuchs. Aber es fehle an der Transition in Führungspositionen.

Ausserdem könne wissenschaftlich belegt werden, dass Frauen für ihre Arbeit weniger Beachtung erhalten, so die Expertin. Weitere mögliche Gründe finden Sie hier.

Hinweis

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Dieser Artikel wurde 2022 bereits veröffentlicht und aus aktuellem Anlass überarbeitet.

SRF 1, Tagesschau am Mittag, 02.10.2023, 12:45 Uhr

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