Angefangen hat die Stiftung Aladdin 2011 mit 11 freiwilligen Helfern. Unterdessen sind es 140 Freiwillige, die sich unentgeltlich um Kinder kümmern, die monatelang im Spital sind und nicht jeden Tag von ihren Eltern besucht werden können. Dabei sind gerade bei einem kranken Kind Nähe, Zuwendung und Unterhaltung wichtig.
Medizinische Kompetenz ist weiter weg
Und gerade gravierend kranke Kindern können von Regionalspitälern nicht betreut werden. Sie kommen darum in die grossen Kinderspitäler, die für viele Eltern zu weit weg liegen, als dass sie ihre Kinder jeden Tag besuchen könnten.
Die freiwilligen Helfer entlasten damit die Eltern und auch die Pflegepersonen, die mangels Zeit nicht mehr bieten können als medizinische Betreuung. Einfach Zeit mit den Kindern zu verbringen, mit ihnen zu spielen und nach draussen zu gehen, liegt bei ihrem Arbeitspensum nicht drin.
Die freiwilligen Helfer aber tun nichts anderes, als für die Kinder da zu sein. Von den medizinischen Problemen der Kleinen wissen sie nur das Nötigste. Pflegeleistungen erbringen sie keine. Ihre Aufgabe ist alleine, zwei Stunden lang für das Kind da zu sein. Ihm Nähe zu geben, Zuwendung und Spass durch Spiel und Aktivität. Die Helfer versuchen mit den Kindern zu unternehmen, was ihnen guttut. Und wenn es nur Gesellschaft ist.
Die Einsätze dauern jeweils zwei Stunden und finden tagsüber statt. Im Jahr 2017 waren es insgesamt 4600 Stunden, die die Freiwilligen im Einsatz standen. Aktiv ist die Stiftung in den Kinderspitälern Zürich und Luzern sowie im Rehabilitationszentrum Affoltern am Albis.
Professionelle Distanz wahren
Die Pfleger der Kinderspitäler melden in Absprache mit den Eltern der Aladdin-Stiftung, wenn sie Bedarf an Freiwilligen sehen. Diese koordiniert kurzfristig den Einsatz der Freiwilligen. Ziel ist es, dass die Freiwilligen regelmässig kommen, damit ein Vertrauensverhältnis entstehen kann zwischen Kind und Helfer.
Zu nahe aber soll das Verhältnis zwischen den Kindern und den freiwilligen Helfern auch nicht werden. Die Aladdin-Stiftung thematisiert regelmässig, dass das Einhalten einer gewissen Distanz wichtig ist. Dazu gehören auch einige Massnahmen, die dabei helfen sollen. Zum Beispiel eine Art Uniform, welche die Helfer vor der Begegnung mit ihren Schützlingen anziehen.
Die Helfer ziehen sich vor ihrem Einsatz im Spital um und verlassen das Spital wieder in privaten Kleidern. Der Kleiderwechsel hilft den Freiwilligen, sich ins Bewusstsein zu bringen, dass ihr Einsatz im Spital nicht privater Natur ist, sondern eine professionelle Haltung erfordert. Auch sind die Einsätze klar auf zwei Stunden beschränkt, und wenn ein Kind nach Hause entlassen wird, erfahren die Helfer nicht, was aus ihm geworden ist.