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Fondue
Legende: Kirsch zum Fondue: Tradition, aber nicht optimal für die Verdauung. Colourbox

Alkohol zum Fondue macht den Magen träge

Welches Getränk fördert die Verdauung des Käsefondues besser: Weisswein oder Schwarztee? Forscher des Zürcher Universitätsspitals kommen im Selbstversuch zum Schluss: Wem der geschmolzene Käse eh schon schwer aufliegt, lässt besser die Finger vom Alkohol.

Wie wirken sich Weisswein, Kirsch, Schwarztee und Wasser, getrunken zu Fondue, auf Magenentleerung, Appetit und Befinden aus? Eine Forschergruppe des Universitätsspitals Zürich ging dieser Frage wissenschaftlich nach.

In ihrer Studie untersuchten sie 20 gesunde Probanden vor und nach einem Käsefondue-Essen. Nach dem Zufallsprinzip wurden sie in vier Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe trank Schwarztee zum Fondue und nach beendeter Mahlzeit Wasser. Eine zweite Gruppe trank zuerst Weisswein, dann Kirsch. Weiter gab es noch eine Tee-Kirsch- und eine Weisswein-Wasser-Gruppe.

Mit Alkohol zwei Stunden länger im Magen

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Die Forscher untersuchten, wie rasch das Fondue den Magen der Versuchspersonen Richtung Darm verliess und verdaut wurde.

Dafür griffen sie nicht etwa zu Magensonden, sondern führten einen speziellen Atemtest durch. Vor dem Essen streuten sie ein weisses Pulver ins Fondue, die Fettsäure Octanoat. Der «Marker» heftet sich an Speisemoleküle, wird später ausgeatmet und lässt sich messen. Je höher der Messwert, desto weniger Essen befindet sich noch im Magen.

Die Resultate der Atemtests waren eindeutig: Bei den Wein- und Kirschtrinkern der Fondue-Studie dauerte die Magenentleerung über sechs Stunden, bei den Teetrinkern nur ungefähr vier. Der Alkohol wirkte fast lähmend auf die Magentätigkeit. Dieser Effekt zeigte sich auch bei Teetrinkern, die nach dem Essen einen Kirsch kippten: Der Alkohol bremste eindeutig die Magentätigkeit.

Ist Alkohol zum Fondue ungesund?

Medizinisch bedenklich ist es nicht, wenn das Fondue wegen Weisswein und Kirsch ein paar Stunden länger im Magen bleibt als mit Tee. Entscheidend ist, wie man sich fühlt dabei.

Diesbezüglich liefert die Fondue-Studie beruhigende Resultate: Bei den untersuchten Wein- und Kirschtrinkern traten keine grösseren Beschwerden auf. Sie fühlten sich nicht schlechter als die Teetrinker. Hier mag eine Rolle spielen, dass alle Testpersonen gesund waren.

Welche Schlüsse lassen sich aus der Fondue-Studie ziehen?

  • Wer sich dabei gut fühlt, kann unbesorgt weiterhin Weisswein und Kirsch zum Fondue trinken, obwohl die schwere Mahlzeit dann länger im Magen bleibt.
  • Wer nach Fondue-Mahlzeiten Beschwerden hat, verzichtet besser auf Alkohol. Alkohol erleichtert die Verdauung nachweislich nicht, sondern verzögert sie sogar – im Unterschied zu Schwarztee.
  • Der Verdauung beim Fondue-Genuss nachhelfen kann man auch mit zusätzlichen Nahrungsmitteln, die ballaststoffreich sind. Das kann zum Beispiel heissen: Zur Vorspeise Salat anstatt Fleischplatte, zum Fondue Ruchbrot statt Weissbrot, zum Nachtisch ein Fruchtdessert anstelle von Schokolade-Mousse.

Die Zürcher Fondue-Studie wurde in der Weihnachtsausgabe des «British Journal of Medicine» publiziert. Das alljährliche Weihnachts-Journal des BJM enthält traditionell seriöse Studien mit einem Augenzwinkern.

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