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Alzheimer früher erkennen

In der Schweiz leben rund 120‘000 Menschen mit Demenz, etwa 60 Prozent von ihnen leiden an Alzheimer. Je früher die Krankheit entdeckt wird, desto besser lässt sie sich bremsen.

Englische Forscher haben einen neuen Test vorgestellt, der Alzheimer erkennen soll, bevor die Krankheit spürbar ausbricht. «Wir erkennen die Betroffenen also früher und können diese so früher therapieren», hofft Abdul Hye, einer der beteiligten Forscher am Londoner King's Kollege, für die Zukunft.

Der Test weist Alzheimermoleküle im Blut nach. Sie zirkulieren bereits, bevor die Krankheit ausbricht. Voraussagen über den Krankheitsverlauf in den Jahren nach der Diagnose seien zu 87 Prozent verlässlich.

Hoffnung auf bessere Therapien

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Weil mit dem zunehmenden Alter der Bevölkerungen auch die Zahl der Demenzkranken immer weiter zunimmt, ist die Demenz derzeit ein intensiv beforschtes Gebiet. Urs Mosimann, Alzheimerforscher an der Uni Bern, bestätigt gegenüber «10 vor 10», dass die Alzheimer-Forschung derzeit gute Fortschritt mache – nicht nur, was die Früherkennung anbelange, sondern auch in der Therapie. «Es sind derzeit verschiedene Therapien in der Entwicklung. Wir hoffen, dass wir in drei bis fünf Jahren da bereits erheblich weiter sind als heute.»

Eine frühe Diagnose ermöglicht es dem Patienten, in einem Stadium, in dem das Denkvermögen noch gut ist, Entscheidungen hinsichtlich seiner weiteren Behandlung zu treffen. Auch aus medizinischer Sicht ist eine frühe Diagnose wichtig: Je früher sich Hinweise aufspüren lassen, desto besser können Mediziner beobachten, wie sich eine Krankheit entwickelt und mehr über ihren Verlauf lernen.

Dennoch: Heilen lässt sich der schleichende Verfall bislang nicht, aber aufhalten – je früher die Behandlung beginnt, desto besser. Bis zur letztendlichen Zulassung des neuen Bluttests ist es allerdings noch ein weiter Weg.

Alzheimer-Serie

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